Nach der Wahl vom Sonntag hat der neue unterfränkische Bezirkstag 24 Sitze, sieben Parteien haben den Einzug geschafft. Nach dem vorläufigen Endergebnis kommt die CSU auf einen Gesamtstimmenanteil von 37,6 Prozent (minus 8,6) und hat künftig zehn Vertreter im Bezirkstag. Die Partei hat alle zehn Direktmandate in Unterfranken gewonnen. Wie im Landestrend wurden die Grünen auch im Bezirk mit 15,9 Prozent (plus 6,8) zweitstärkste Kraft und kommen auf vier Mandate.
AfD aus dem Stand bei 9,6 Prozent
Auf die Freien Wähler (12,6 Prozent, plus 0,1) und die SPD (10,4 Prozent, minus 7,7) entfallen je drei Sitze, auf die AfD (9,6 Prozent) zwei und jeweils einer auf FDP (4,8 Prozent, plus 2,0) und Linke (3,5 Prozent, plus 1,0).
Anders als im Bund und auf Landesebene gibt es bei der Bezirkswahl keine Fünf-Prozent-Hürde. Mit dem Hinweis darauf hat die ÖDP sogar Wahlkampf gemacht – genutzt hat es nichts: Die Partei ist mit 1,4 Prozent deutlich von einem Mandat entfernt, ebenso wie die anderen kleinen Parteien.
Wer holt die Mandate über die Listen?
Welche 14 Bezirksräte den Einzug über die Parteilisten schaffen, stand am Dienstag noch nicht fest. Laut Bezirkssprecher Markus Mauritz wird hier endgültige Klarheit erst im Laufe des Mittwochs herrschen. Hintergrund der Verzögerung sind EDV-Probleme in einem Landratsamt. Als Mandatsträger sicher sind dagegen die zehn Erststimmensieger.
Eine Überraschung gab es im Stimmkreis Kitzingen: Hier hat die CSU entgegen dem landesweiten Negativtrend das Direktmandat von den Freien Wählern zurückgeholt. Gerlinde Martin (CSU), 2. Bürgermeisterin von Volkach, setzte sich mit 31,0 Prozent knapp gegen Landrätin und Bezirksrätin Tamara Bischof (FW) mit 29,8 Prozent durch.
Würzburg: Hülya Düber (CSU) knapp vor Gerhard Müller (Grüne)
Auch in Würzburg konnte sich die CSU in einem engen Rennen behaupten: Hier holte Sozialreferentin Hülya Düber für die CSU das Direktmandat mit 27,2 Prozent knapp vor dem Grünen-Kandidaten Gerhard Müller (26,0 Prozent). Sie folgt damit auf den früheren Würzburger Sozialreferenten Peter Motsch (CSU), der aus Altersgründen nicht mehr kandidiert hatte.
Souveräne CSU-Siege bei den Erststimmen gab es in den Stimmkreisen Bad Kissingen (Karin Renner, 44,1 Prozent), in Haßberge/Rhön-Grabfeld (Thomas Habermann, 39,3 Prozent), Main-Spessart (Maria Hoßmann, 32,0 Prozent), Schweinfurt (Stefan Funk, 39,0 Prozent) und Würzburg-Land (Rosa Behon, 36,1 Prozent).
Wie bei der Landtagswahl haben auch bei der Bezirkswahl deutlich mehr Bürger abgestimmt als vor fünf Jahren: Die Wahlbeteiligung stieg von 64,2 auf 72,2 Prozent.
Drei Überhang- und zwei Ausgleichsmandate
Nach einer Stimmkreisreform war der unterfränkische Bezirkstag eigentlich von 20 auf 19 Mandate verkleinert worden. Doch durch Überhang- und Ausgleichsmandate wird er für die kommende Wahlperiode nun sogar größer. Weil die CSU alle zehn Direktmandate gewonnen hat, ihr rechnerisch nach den Gesamtstimmen aber nur sieben Sitze zustünden, erhält die Partei die übrigen drei Sitze zusätzlich als so genannte Überhangmandate. Dafür geht jeweils ein Ausgleichsmandat an Grüne und SPD.
Die konstituierende Sitzung des neuen Bezirkstages findet am 6.November in Würzburg statt.