Mehr als sieben Jahre hat es von der ersten Planungsskizze bis zur endgültigen Fertigstellung gedauert: Mit einer kleinen Feierstunde haben die Stadtverwaltung und die Bewohner der Keesburg den Abschluss der Umgestaltung von Matthias-Ehrenfried-Straße und Sanderrothstraße gefeiert. Knapp 3,5 Millionen Euro haben die dreijährigen Baumaßnahmen gekostet, insgesamt wurden fast 7.000 Quadratmeter Asphaltfläche bewegt. Vor der Straßensanierung wurden die Versorgungsleitungen im Untergrund erneuert.
Wunsch der Bürger erfüllt
Gefeiert wurde auf dem neuen kleinen Marktplatz des Stadtteils, der im Rahmen des Bauvorhabens auf Initiative der Bürgerinnen und Bürger entstanden ist. Fliegende Händler finden dort einen Stromanschluss, bieten jeden Freitag mehrere Stunden lang Obst, Gemüse, Fleisch und Wurstwaren an und ergänzen damit die Nahversorgung in der Gartenstadt Keesburg. Herbert Stapff, der Ehrenvorsitzende der Siedlervereinigung Sieboldshöhe, bedankte sich dafür bei den zahlreich erschienenen Stadträtinnen und Stadträten: "Es werden nicht alle unsere Wünsche realisiert, aber wir finden bei Ihnen im Rathaus immer ein offenes Ohr."
Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Stadtbaurat Benjamin Schneider gaben das Kompliment zurück und würdigten gleichzeitig das große Engagement der Siedlervereinigung, die schon einiges für die Anwohnerinnen und Anwohner des Stadtteils bewegt hat. Nicht nur auf der Keesburg "haben wir in den letzten Jahren gute Formen der Bürgerbeteiligung hinbekommen", betonte Schuchardt.
18.000 Tonnen Erdmaterial bewegt
Der Baureferent bedankte sich vor allem für die Geduld und das große Verständnis der Anwohnerinnen und Anwohner, nachdem zunächst zwei Jahre lang die Matthias-Ehrenfried-Straße und seit Mai 2021 bis vor wenigen Wochen die Sanderrothstraße nur einspurig befahrbar war: "Sie haben es uns sehr leicht gemacht", betonte Schneider.

6.500 Quadratmeter Fahrbahnfläche wurden seit Juni 2019 erneuert, dazu 5.500 Quadratmeter Gehwege und Einmündungen. Die Pkw-Stellplätze wurden auf die Straße verlegt, sodass die Fußwege breiter und sicherer angelegt und die Grünflächen vergrößert werden konnten. Fast 18.000 Tonnen Erdmaterial wurde bewegt und musste wegen Altlasten-Kontanimierung untersucht und teilweise fachgerecht entsorgt werden. "Dadurch sind die Gesamtkosten der Maßnahme gestiegen", sagte Schneider.
Straße mit Verschattungseffekten
In beiden Bauabschnitten mussten insgesamt 18 Bäume gefällt werden, weil das Wurzelwerk sich teilweise dicht unter der Oberfläche befand und bei den Bauarbeiten stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dafür wurden bisher 23 neue Bäume gepflanzt, im letzten Bauabschnitt kommen im Herbst sechs weitere hinzu.
"Es wird eine schöne Straße mit Verschattungseffekten, in der man sich auch aufhalten kann", versprach der Baureferent. Für den kleinen Keesburger Marktplatz wird das Tiefbauamt noch sechs neue Sitzbänke zur Verfügung stellen, für deren Verwendung die Siedlervereinigung auch schon eine Idee hat. Auf der Grünfläche neben dem Marktplatz soll eine Boccia- und Boule-Bahn entstehen. "Das ist unser besonderer Wunsch, und wir haben dafür beim Gartenamt auch schon ein offenes Ohr gefunden", sagte Herbert Stapff.