Grundsätzlich haben Orts- und Kreisverband des Bund Naturschutzes (BN) keine Einwände gegen den Neubau eines Einkaufszentrums durch die Firma tegut in Höchberg, da auf diese Weise ein Einkaufsmarkt für die Bevölkerung des Hexenbruchs und von Höchberg errichtet werden kann, ohne dass es zu einer größeren Versiegelung unbebauten Landes kommt, so der Tenor bei einer Ortsbegehung der Verantwortlichen. Sie haben aber große Einwände gegen die Umwidmung des Grundstückes zu Parkplätzen auf der anderen Seite der Bayernstraße in Richtung Pflegeheim. Dieses Grundstück ist bisher Grünfläche mit mehreren Büschen und wurde von der Marktgemeinde mit einem Hinweisschild als Bienenweide deklariert. Das Grundstück kann durch eine ergänzende Bepflanzung ökologisch weiter aufgewertet werden, zum Beispiel durch die Pflanzung von drei Bäumen, so Burkard Biehl.
Der BN hält den Eingriff in die Natur an dieser Stelle für unnötig. An der Ecke Waldstraße/Albrecht-Dürer-Straße befänden sich 30 bis 40 Parkplätze, die nur spärlich genutzt beziehungsweise von Wohnmobilen und Anhängern als Langzeitparkplätze zweckentfremdet werden. Diese Parkplätze befinden sich nur zirka 100 Meter von den nun geplanten entfernt und auf sie könnte durch ein Schild auf dem Mainlandparkplatz hingewiesen werden. Zudem befinden sich entlang der Bayernstraße beim Pflegeheim gemeindeeigene Parkplätze, die am Abend kaum genutzt werden und auf die ebenfalls durch Schilder hingewiesen werden könnte.
Nachdem dem tegut-Markt vom Markt Höchberg eine größere Zahl von Parkplätzen zur Verfügung gestellt werden und diese besonders nach 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen auch von der Allgemeinheit genutzt werden dürfen und von den jetzigen Parkplätzen am Mainlandzentrum der Großteil erhalten bleibt, weil der tegut-Markt talseitig auf Betonstützen errichtet werden wird, dürfte es nur eine beschränkte Nachfrage nach weiteren Parkplätzen geben, so Marktgemeinderat Walter Feineis. Diese könnte auch dadurch befriedigt werden, dass die Lehrer der Haupt- und Realschule auf dem Weg, der unterhalb der Parkplatzzufahrt zu den Schulen führt, parken können. Platz sei dort trotz einer Feuerwehreinfahrt genügend vorhanden und hier befinden sich bereits die Parkplätze der Schulleitung. Außerdem gebe es in geringer Entfernung in der Eduard-Buchner-Straße eine Reihe von wenig genutzten Parkplätzen.
Falls nach einer gewissen Zeit die Nachfrage nach Parkplätzen wider Erwarten doch höher sein sollte, könnte das Grundstück Ecke Waldstraße/Bayernstraße immer noch umgewidmet werden, was der BN allerdings sehr bedauern würde. Dies wäre aber immer noch die bessere Lösung als eine zeitnahe Umwidmung, ohne dass sich herausgestellt hat, dass die vom BN vorgeschlagenen Maßnahmen nicht ausreichen, so Martin Imhof.
Nach den bisherigen Planungen, so Bauamtsleiter Alexander Knahn auf Nachfrage, wird die Fläche mit wasserdurchlässigem Material als Übergangsparkplatz an der Ecke Waldstraße/Bayernstraße während der Bauphase benutzt. Wie es nach Fertigstellung des Lebensmittelmarktes mit dem Parkplatz weiter geht, ist noch nicht abschließend vom Marktgemeinderat beschlossen.