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Würzburg: Neues Angebot für Menschen mit schwerer Drogenabhängigkeit

Würzburg

Neues Angebot für Menschen mit schwerer Drogenabhängigkeit

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    Ein Kontaktcafé für schwerst-drogenabhängige Menschen möchte Condrobs e.V. in Würzburg einrichten. Der im München ansässige Verein ist bereits seit 2009 im Bezirk Unterfranken tätig. Er bietet für Betroffene Plätze im betreuten Wohnen an und betreibt eine Nachsorgeambulanz in der Rüdigerstraße. Dort soll auch, in frei werdenden benachbarten Räumen, das Kontaktcafé entstehen, berichtete Karin Wiggenhauser aus der Geschäftsführung dem Sozialausschuss des Landkreises. Sie vertrat in der Sitzung des Ausschusses die zeitlich verhinderte Würzburger Einrichtungsleiterin Claudia Nembach, die mit ihr gemeinsam den Antrag auf finanzielle Förderung des Projekts durch den Landkreis gestellt hatte.

    Beim Vortrag wurde sie unterstützt von Holger Faust, von der Jugend- und Drogenberatung der Stadt Würzburg. Auch im Sozialausschuss der Stadt werde in Kürze über diesen Antrag beraten, berichtete er. Mit im Boot ist bei der Finanzierung auch der Bezirk Unterfranken. Er hat für das zunächst auf zwei Jahre befristete Modellprojekt die Zusage gegeben, die Personalkosten für die sozialpädagogische Fachkraft und die Stelle der Hauswirtschaft zu übernehmen. Für die notwendigen Einrichtungskosten läuft außerdem ein Antrag bei der Sparkassenstiftung. 38.650 Euro soll der Landkreis in diesem Jahr insgesamt beisteuern. Diese Summe teilt sich in 14.500 Euro für die Beteiligung an laufenden Sachkosten sowie 24.500 Euro für einmalige Einrichtungskosten. Die Kostenbeteiligung der Stadt liegt bei 55.470 Euro (eingerechnet ist hier ein Mietkostenzuschuss, da die genutzten Räume in städtischer Hand sind) und 106.700 Euro für den Bezirk (nur Personalkosten).

    Etwa 400 Menschen in und um Würzburg fallen ins Klientel des Kontaktcafés, rund zwei Drittel davon wohnen in der Stadt, ein Drittel aus dem Landkreis, berichteten die Fachleute.

    Das Kontaktcafé ist kein Treff für die Öffentlichkeit, sondern eine zusätzliche Anlaufstelle für die chronisch Suchtkranke und Substituierte (Menschen, die vom Arzt Drogenersatzstoffe erhalten), erläuterte Wiggenhauser auf Nachfrage. Sie sollen durch das niedrigschwellige Café die Möglichkeit auf persönliche Kontakte und Beratung, die Chance bekommen, wieder etwas Tagesstruktur zu entwickeln. Dafür sollen neben Angeboten wie warmen Mahlzeiten, medizinischer Grundversorgung, Waschmaschinen und Freizeitangeboten unter anderem Beschäftigungsmöglichkeiten im Zuverdienstrahmen sorgen, beispielsweise für hauswirtschaftliche oder hausmeisterliche Tätigkeiten. Drogenkonsum ist im Kontaktcafé absolut verboten.

    Erfahrung habe Condrobs bereits in 16 Städten mit 60 Einrichtungen und 700 Mitarbeitern bei der Betreuung von insgesamt 16.000 Hilfesuchenden gesammelt, so Wiggerhauser.

    Die Mitglieder des Ausschusses stimmten dem Antrag einstimmig zu, den Finanzbedarf für das Kontaktcafé als freiwillige Leistung bei der Haushaltsaufstellung zu berücksichtigen und so den Start des Modellprojektes zu ermöglichen.

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