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WÜRZBURG: Neues Central-Kino startet am 4. November

WÜRZBURG

Neues Central-Kino startet am 4. November

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    Bald Geschichte: der Kinosaal im alten Central.
    Bald Geschichte: der Kinosaal im alten Central. Foto: Archivfoto: Th. Obermeier

    Eine Sneak Preview ist eine Art Überraschungs-Vorpremiere für einen Film. Ein solcher wird zwar war noch nicht gezeigt, aber an diesem Sonntag können sich Besucher bei einer Art Vorpremiere überraschen lassen, wie das neue Central-Programmkino ausschauen wird: Im Rahmen der Zellerauer Kulturtage gibt's von 14 bis 16 Uhr einen „Tag der offenen Baustellentür“ im neuen Central auf dem Bürgerbräu-Gelände. Es ist ein Blick in die nahe Zukunft, denn am 4. November beginnt dort der Kinobetrieb – unter einem fast alten Namen.

    Die Erwartungen sind groß: Statt der bislang jährlich rund 45 000 Zuschauer müssen künftig mindestens 20 000 mehr vor den Leinwänden sitzen, damit auch die neue und 850 000 Euro teure Spielstätte so erfolgreich wird wie das alte Central in der Mozartschule. Dessen Geschichte endet nach sechs Jahren am Freitag, 28. Oktober, mit der „Last Moz Picture Show“: Gezeigt wird der Stummfilm „Safety Last“. In dessen bekanntester Szene hängt Harold Lloyd an einem riesigen Uhrzeiger an einem Wolkenkratzer. Ein Bild, das nicht symbolisch sein soll.

    Kino-Chefin Heidrun Podszus geht jedenfalls nicht davon aus, dass das neue Kino zur Hängepartie für den Besitzer, die Programmkino-Genossenschaft mit ihren rund 500 Mitgliedern wird. „Ich bin ausgesprochen zuversichtlich“, sagt Podszus. „Denn es wird ein schönes Kino, die Zeit der Provisorien ist vorbei.“ Drei Säle im Keller des Industriedenkmals Bürgerbräu wird es haben, Platz für insgesamt 319 Zuschauer, ein Foyer am Eingang an der Frankfurter Straße und barrierefrei sein.

    Neuer Name: Central im Bürgerbräu

    Der Name ist fast der alte, auch wenn das Central nicht mehr zentral liegt: „Central im Bürgerbräu“ heißt das Kino künftig. Die neue Lage am Stadtrand wurde von Skeptikern bisweilen kritisch gesehen, für Podszus ist sie kein Problem. „Die Leute kommen zu uns, weil sie die Filme sehen wollen, die wir zeigen. Und die sie in Würzburg nirgendwo anders sehen.“ Denn trotz der Professionalisierung bleibe das Central ein Programm- oder Arthouse-Kino, das vorwiegend Filme abseits des Mainstreams zeige, betont Podszus. Der nötige Zuschauerzuwachs soll durch ein größeres Angebot und durch längere Laufzeiten der Filme – bislang war das jeweils nur eine Woche – erreicht werden.

    Schon in die Mozartschule seien die Leute wegen der Filme und nicht wegen der zentralen Lage gekommen, betont die alte und neue Kino-Chefin. „Wir hatten kein Laufpublikum“. Im übrigen biete der neuen Standort mit dem Kultur- und Kreativ-Zentrum Bürgerbräu-Gelände auch ein attraktives Umfeld, unter anderem mit gastronomischen Angeboten.

    Was den Abschied vom Central angeht: „Da wird immer ein bisschen Wehmut bleiben“, sagt Podszus, ist gleichzeitig aber froh „jetzt endlich ein richtiges Kino“ zu haben. Die Mozartschule sei wegen der unsicheren Zukunft und Nutzung keine Perspektive gewesen. Knapp 250 000 Zuschauer kamen in sechs Jahren, fast 2500 Filme wurden gezeigt – und das unter einem besonderen Markenzeichen: Das Kino wurde nahezu ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern aufgebaut und geführt. Bis zu 60 waren an der Kasse, im Vorführraum, im Bautrupp, bei der Verteilung der Programmhefte sowie im Aufsichtsrat und Vorstand der Genossenschaft aktiv.

    Ehrenamtliche können sich im Freundeskreis engagieren

    Künftig spielen die Ehrenamtlichen nicht mehr die Hauptrolle: Den Betrieb unter einem festangestellten Kinoleiter stemmen rund zehn Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis. Diese Umstrukturierung hatte die Genossen vor einem Jahr vor eine Zerreißprobe gestellt. Einige Ehrenamtliche sind mittlerweile abgesprungen. Wer sich weiter ehrenamtlich engagieren möchte, kann dies bei „Freunde des Central“ tun. Ein Kreis, der sich um Programmpunkte wie den Kurzfilm-Slam kümmert.

    Der Kinobetrieb beginnt mit den Italienischen Filmtagen, was man als gutes Omen sehen kann. Mit dieser Filmreihe startete auch das alte Central in der Mozartschule.

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