Im Herbst lagen zuletzt Kürbisse auf dem Grünland-Grundstück aus. Jetzt lag dem Bau- und Umweltausschuss der Antrag des Randersackerer Immobilienentwicklers Spanheimer Wohnbau vor, hier ein Geschäftshaus bauen zu wollen – diesmal allerdings ohne Wohnen. 26 Parkplätze sind eingeplant und eine Zufahrt an der Stelle zwischen der Ampel und dem Kreisverkehr, die auch zum Kürbisverkauf führte.
Der Bauantrag sieht ein dreigeschossiges reines Geschäftshaus mit spitzem Satteldach und holzverkleideter Fassade vor. Im Erdgeschoss sind zwei Ladenlokale vorgesehen sowie je zwei weitere Einheiten im ersten Stock und im Dachgeschoss. Die sechs Gewerbeeinheiten von 150 bzw. 100 Quadratmetern könnten, je nach Mieterwunsch, auch verbunden werden, wie Geschäftsführer Ralf Spanheimer mitteilt. Er befinde sich derzeit in Gesprächen mit Interessenten. Es sei etwas zu früh, um für die Ladenlokale konkret zu werden, wie er sagt. Kundenverkehr sei aber eingeplant.
Gebäude als Lückenschluss
Das Gebäude gilt als Lückenschluss zwischen der Ochsenfurter Straße und der Oberen Hofstatt Süd bzw. "Am Sonnenstuhl", das als Misch- und Sondergebiet ausgewiesen ist. Mit Adresse "Am Sonnenstuhl" soll es nach derzeitiger Planung für Fußgänger über den Kreisverkehr erschlossen werden. Bürgermeister Michael Sedelmayer und der Bau- und Umweltausschuss sehen hier die Chance, die Situation für die Fußgänger nahe am Kreisverkehr besser zu regeln, nachdem schon die Einkaufsmärkte für ein höheres Fußgängeraufkommen gesorgt haben.
Die Firma Spanheimer habe dazu einen Antrag beim Staatlichen Bauamt gestellt. Für die Baukosten zur Schaffung einer Fußgänger-Querung direkt vor dem Kreisverkehr stellt sich Sedelmayer eine anteilige Kostenbeteiligung der Spanheimer Wohnbau vor, die noch zu verhandeln sei. Klärungsbedarf gibt es zudem für eine Ausfahrt bzw. eine behelfsmäßige Ein- und Ausfahrt vom Geschäftshaus auf die Straße "Am Sonnenstuhl" – was mindestens für den Überschwemmungsfall möglich sein sollte.
Er plane im besonders nachhaltigen und klimafreundlichen KfW-40 Standard zu bauen, beschreibt Ralf Spanheimer das Projekt, mit einer Wärmepumpe zur Beheizung und mit Photovoltaik für den Eigenverbrauch an Strom sowie die Schnellladesäulen. Mit Duschmöglichkeiten im Keller sollen sich Mitarbeiter zudem erfrischen können, wenn sie mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Für die Marktgemeinde war die Versickerung von Oberflächenwasser vor Ort wichtig, die ziegelfarbene Dacheindeckung, für die sie mehrheitlich votierte, und dass für je zehn Parkplätze ein Baum neu zu pflanzen sei.
Baubeginn noch in diesem Jahr
Das Geschäftshaus füge sich optisch ein. Die Holzverkleidung der vorgehängten Fassade soll aus sibirischer Lärche oder Tanne ausgeführt werden, die Oberfläche Holzfarben lasiert. Nina Faust (Grüne) hatte sich rückversichert, dass die bestehenden Obstbäume erhalten bleiben. Oliver Menz (SPD) drang darauf, die Situation für die Fußgänger nicht erst im Nachhinein zu regeln, sondern "zur Eröffnung". Von der Marktgemeinde gab es grünes Licht für das Bauvorhaben. Spanheimer will möglichst noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen.