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WÜRZBURG: Neues Produkt: Eine schlaue Paste gegen Schwingungen

WÜRZBURG

Neues Produkt: Eine schlaue Paste gegen Schwingungen

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    Erfolgreiches Erfinderteam: Werner Rieß und Herbert Reigl sind mit ihrer schlauen Paste unter den zehn Siegerteams der ersten Phase des Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern
    Erfolgreiches Erfinderteam: Werner Rieß und Herbert Reigl sind mit ihrer schlauen Paste unter den zehn Siegerteams der ersten Phase des Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern Foto: Foto: Beatrice Kennepohl

    Eine Paste, die je nach Bedarf ihre Konsistenz ändern kann – das klingt im ersten Moment nach Science Fiction. Eine Würzburger Firma hat das zur Realität gemacht. Solche Pasten können zum Beispiel zur Vibrationsdämpfung bei Maschinen verwendet werden.

    Mit dem neuen Produkt haben Diplom-Ingenieur Werner Rieß und Maschinenbau- und Verfahrenstechniker Herbert Reigl von der Firma rpr-engineering am Businessplan-Wettbewerb des Netzwerks Nordbayern teilgenommen. Der unterstützt innovative Gründer und wachstumsorientierte Unternehmer Schritt für Schritt bei der Entwicklung eines vollständigen Businessplans. In der ersten Phase landeten die Würzburger und ihre adaptive Paste unter den zehn Siegerteams

    Bei der Paste handelt es sich um eine sogenannte „Smart Fluid“, also eine schlaue Flüssigkeit. Sie kann im Magnetfeld oder im elektrischen Feld ihre Konsistenz verändern, wodurch man sie vielfältig einsetzen kann. Flüssigkeiten, die im elektrischen Feld beeinflusst werden können, bestehen aus kleinen polarisierbaren Teilchen, die in einem Öl schwimmen. Durch die Stromspannung richten sich die Teilchen aus und bilden Ketten und Säulen entlang der Feldlinien des elektrischen Feldes – die Flüssigkeit wird fester. Mit der Veränderung der Stromstärke lässt sich also die Konsistenz variieren.

    Ihre Paste unterscheidet sich deutlich von anderen Produkten dieser Art, sagen die beiden Erfinder. Die kleinen Teilchen aus Polyurethan, einem Kunststoff, haben eine Größe von einem hundertstel Millimeter; sie sind dünner als ein Haar und schwimmen in einem Silikonöl. „Das Besondere an unserer schlauen Paste ist, dass sie sich nicht absetzt“, erklärt Werner Rieß, der an der Entwicklung maßgeblich beteiligt war. Die winzigen Polyurethan-Teilchen sinken also nicht im Öl nach unten und setzen sich am Boden ab – ein Alleinstellungsmerkmal, das nach Ansicht der beiden ein noch größeres Anwendungsgebiet eröffnet. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit geringeren Spannungen als bei ähnlichen Flüssigkeiten gearbeitet werden kann.

    Noch ist das Team auf der Suche nach potenziellen Anwendungsgebieten. Einige Ideen haben die beiden Männer schon. Die Paste kann als Schwingungsdämpfer dienen, um Vibrationen abzufangen. Reigl erklärt die Funktion folgendermaßen: „Für gewöhnlich nimmt man einen Gummipuffer, auf den man das Maschinenelement stellt. Wenn die Maschine dann anfängt zu schwingen, steuert der Gummipuffer entgegen, aber nur in bestimmten Maße, denn es ist kein intelligenter Werkstoff. Statt Gummi haben wir nun die adaptive Paste zwischen den Maschinenteilen“.

    Der Vorteil hierbei sei, dass die Paste optimal an die Schwingung angepasst werden könne – und das ruck zuck im Millisekundenbereich.

    Um Kooperationspartner und damit auch konkrete Anwendungsgebiete zu finden, haben Reigl und Rieß am Businessplan-Wettbewerb teilgenommen. „Es gibt viele Patente von Firmen, die darauf abzielen, solche intelligenten Flüssigkeiten zum Einsatz zu bringen, aber letztlich gibt es nichts Vernünftiges auf dem Markt“, weiß Rieß. Mit solchen Firmen möchten die Pasten-Entwickler in Kontakt treten. Das Netzwerk Nordbayern biete hierbei gute Unterstützung.

    Die Unterlagen für die zweite Phase des Wettbewerbs sind bereits eingereicht. „Auch hier hoffen wir, dass wir wieder weit nach vorne kommen“, wünscht sich Rieß.

    Kontakt: Werner Rieß Tel. (09 31) 27 04 90 60, riess@rpr-engineering

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