Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

BERGTHEIM: Neues Umspannwerk: Vorteile für Einspeiser und Stromkunden erhofft

BERGTHEIM

Neues Umspannwerk: Vorteile für Einspeiser und Stromkunden erhofft

    • |
    • |
    Neues Umspannwerk:  Vorteile für Einspeiser und Stromkunden erhofft
    Neues Umspannwerk: Vorteile für Einspeiser und Stromkunden erhofft

    Mehr Fotovoltaik, mehr Windenergie und andere regenerativen Energiequellen haben es notwendig gemacht: In nur neun Monaten hat die Unterfränkische Überlandzentrale eG (ÜZ) ein Umspannwerk zwischen Bergtheim und Opferbaum gebaut und angeschlossen. Mit der neuen Anlage kann die ÜZ die Einleitung des vor Ort erzeugen EEG-Stromes direkt in das 110-Kilovolt-Netz der Bayernwerk-AG in deren Leitung zwischen Würzburg und Schweinfurt einleiten.

    Der Bau des Umspannwerks Bergtheim war notwendig geworden, weil das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) den regenerativen Energiequellen den vorrangigen Anschluss an die Netze für die allgemeine Versorgung mit Elektrizität einräumt. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil erneuerbarer Energien auf 40 bis 45 Prozent und danach kontinuierlich weiter erhöht werden. Im Jahr 2040 soll der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien letztendlich 65 Prozent betragen.

    Für die ÜZ besteht wie für alle anderen Energieversorger eine Aufnahmeverpflichtung. Seit Anfang des Jahres 2009 sei aufgrund des EEG zunächst ein Boom von Anmeldungen zum Anschluss von Fotovoltaikanlagen bei der ÜZ eingereicht worden. Ab dem Jahr 2012 kamen viele Anmeldungen für Windkraftanlagen hinzu. Um die erzeugten Mengen in die vorgelagerten Netze einspeisen zu können und ihre Netzstabilität zu gewährleisten, musste die ÜZ reagieren.

    50 Megawatt Gesamtleistung

    Der Vorstandsvorsitzende der ÜZ hatte zwischen Kohl-, Mais- und Zuckerrübenfeldern eine 50-köpfige Gruppe zur Einweihung des neuen Umspannwerks begrüßt. „Momentan sind im Bereich zwischen Bergtheim und Wasserlosen Windparks mit einer Gesamtleistung von 50 Megawatt angemeldet, erläuterte Elmar Tell bei der Vorstellung des technischen Konzepts des neuen Umspannwerks.

    Der Teamleiter der Abteilung Netz verwies auf die „moderne Anlage“ mit zwei Netztransformatoren mit einer Leistung von je 31,5 Megavoltampere (MVA) – aufrüstbar auf je 40 MVA. Damit können allein im Raum Bergtheim rechnerisch etwa 20 Windkraftanlagen der aktuell größten Klasse von drei MV pro Anlage eingespeist werden.

    4,8 Millionen Euro hat die ÜZ in die Bergtheimer Anlage und damit in ihr fünftes Umspannwerk nach Brünnstadt, Zeuzleben, Knetzgau und Heidingsfeld investiert. Ein sechstes Umspannwerk in Geldersheim steht kurz vor der Fertigstellung und wird „dringend benötigt“.

    „Unser neues Umspannwerk hat nicht nur für die Einspeiser Vorteile“, erläuterte Teamleiter Tell. Die Stromkunden würden „im hohen Maße von der modernen Anlage profitieren“, denn die ÜZ liege in Punkto Sicherheit bundesweit auf den vordersten Rängen. Die jährliche Ausfallzeit von nur 5,7 Minuten je Kunde zeuge von Versorgungssicherheit auf höchsten Niveau und belege die Richtigkeit der Investitionen ins Stromversorgungsnetz. Tell lobte auch die neue Schaltanlage in ihrer kompakten Bauweise und mit ihrem Online-Überwachsungssystem für die Schaltmeister rund um die Uhr.

    Ängste und Widerstände

    Die ökumenische kirchliche Segnung übernahmen Pfarrer Helmut Rügamer aus Bergtheim und Pfarrer Friedrich Lösch aus Werneck. „Heute geht es um Kraft, Energie und das Geschenk Gottes, dass er Menschen mit Intelligenz ausgestattet hat“, meinten die beiden Pfarrer. Umwälzungen wie die Energiewende würden Ängste und Widerstände hervorrufen. Aber Menschen seien von Gott befähigt worden, ihr Wissen und Können verantwortungsbewusst einzusetzen, „um im demokratischen Miteinander gute Wege für alle zu finden“.

    Bevor der geschäftsführende Vorstand Gerd Bock die Festgäste zur Führung in die Schaltzentrale einlud, wurde das Bergtheimer Umspannwerk offiziell in Betrieb genommen. Die Hand auf dem Buzzer legten die beiden Pfarrer, Elmar Henke, Gerd Bock und Elmar Tell für die ÜZ sowie der Stellvertretende Landrat Armin Amrehn und ÜZ-Aufsichtsratsvorsitzender MdL Otto Hünnerkopf für die Landkreise Würzburg und Schweinfurt.

    Letztendlich drückte Pfarrer Rügamer beherzt den Startknopf. „Wir stehen für die Verbindung nach ganz oben“, scherzte er und verband das mit der Bitte, dass Gott die menschlichen Leistungen und technischen Errungenschaften segnen möge.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden