In der Zeit nach dem Jahreswechsel steht in vielen Orten der traditionelle Neujahrsempfang auf dem Programm und auch die Gemeinde Gerbrunn ist hier keine Ausnahme. Bürgermeister Stefan Wolfshörndl (SPD) lud die Bürgerinnen und Bürger seines Ortes dazu in die Mehrzweckhalle ein und versprach ein kurzweiliges Programm und angeregte Gespräche.
Wolfshörndl blickte in seiner Ansprache zunächst noch einmal auf das vergangene Jahr 2023 zurück, ein Jahr, das, wie er sagt, vor allem Herausforderungen brachte. Die weltpolitische Lage verdeutlichte, wie wichtig es ist, sich für Frieden und Stabilität einzusetzen und gleichzeitig wurde einem klar gemacht, wie brüchig das Zusammenleben von Menschen und Staaten sei. Er betonte zudem, dass es jede Anstrengung und Debatte wert sei, sich gegen die Leute zu stellen, die einen Kampf für die Freiheit und gegen den Imperialismus als "Geldverschwendung" und "falsche Politik" darstellen.
Der Gemeinde Gerbrunn selbst kann mit der jüngeren Vergangenheit zufrieden sein. "Steigende Einnahmen und gute Förderungen von Bund und Land haben vieles auf die Schiene gesetzt", so Wolfshörndl. Die Rathaussanierung, der Bauhofneubau und die Barrierefreiheit mitsamt energetischer Sanierung der Mehrzweckhalle waren nur einige Projekte, die man umsetzen konnte. Dennoch betonte er den schweren Stand der Gemeinden in Bayern. Zwar wird der Freistaat seine Beiträge an die Kommunen nicht kürzen, steigen jedoch die Ausgaben, kann auch hier die Luft schnell dünner werden. Das bedeutet, dass in Gerbrunn die Abwägungsprozesse und Haushaltsberatungen inzwischen mehr Zeit in Anspruch nehmen. Neue Schulden werden nötig sein, möchte man zum Beispiel den neuen Kindergarten auf den Weg bringen. Dies sei jedoch bei sorgfältiger Planung kein Drama, wie der Bürgermeister erklärte.
Ehrungen für Engagement und Leistungen
Bei der Veranstaltung wurden auch einige Bürgerinnen und Bürger für ihr Engagement oder ihre besonderen Leistungen geehrt. Im Allgemeinen bedankte sich Wolfshörndl bei jedem, der ehrenamtlich einen Beitrag zum Leben in der Gemeinde und darüber hinaus leistet. Die erste Ehrung des Abends ging an die Eheleute Gottfried und Annemarie Olbrich. Beide zeigten über viele Jahrzehnte hinweg einen unermüdlichen Einsatz für den Gerbrunner Ortsverband des VdK. Sie waren damit für über 400 Mitglieder mitverantwortlich. Bürgermeister Wolfshörndl bedauert, dass eine Nachfolge für die beiden noch nicht gefunden wurde, womit auch der Fortbestand noch nicht gesichert ist.
Auch Maria und Martin Bass wurden ausgezeichnet. Hervorgehoben wurde der langjährige Beitrag des Ehepaares zur Kulturarbeit und zu den Selbsthilfegruppen im Ort. Bei Veranstaltungen begleiteten sie die Technik und organisierten die Abläufe. Wenn es Zeit zum Anpacken war, war das Ehepaar Bass zur Stelle.
Leichtathletikabteilung des TSV Gerbrunn besonders erfolgreich
Irmtraud Michler ehrte man für ihre sehr aktive Mitgliedschaft in der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus und ihr soziales Engagement. Michler trägt nicht nur zur Gestaltung der Gottesdienste bei, sondern gestaltet auch noch die Taufschals für alle Täuflinge des Ortes. Sie tut dies völlig unentgeltlich, oft zahlt sie sogar noch aus eigener Tasche drauf. Darüber hinaus unterstützte sie im letzten Jahr intensiv die Tafel.
Auch die Sportlerinnen und Sportler des Ortes kamen bei der Ehrung nicht zu kurz, wobei die Leichtathletikabteilung des TSV Gerbrunn besonders erfolgreich war. Annika Seefried konnte mehrere unterfränkische Meistertitel in der Altersklasse U16 erringen. Vereinskollegin Anne Roch gelang das gleiche Kunststück in der Altersklasse U14 über die 2000m-Strecke. Der zehnjährige Justus Häusler verbuchte ebenfalls zwei unterfränkische Meistertitel, nämlich im Crosslauf mit der Mannschaft und auf der Bahn über die 800 Meter.