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WÜRZBURG: Neumünster voller Narren

WÜRZBURG

Neumünster voller Narren

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    Beim Gottesdienst der Narren in der Neumünster Kirche in Würzburg. PATTY VARASANO
    Beim Gottesdienst der Narren in der Neumünster Kirche in Würzburg. PATTY VARASANO Foto: Foto:

    Ein besonderes Ereignis im Fasching ist der Gottesdienst der Karnevalisten. Mit lautem Klang zog der Spielmannszug der Ranzengarde in die Neumünster-Kirche ein, dahinter das Würzburger Prinzenpaar mit Elferrat und die Symbolfiguren anderer Gesellschaften.

    Die Kirche war voll, die Sitzplätze haben nicht ausgereicht. Die ökumenische Feier stand erstmals unter Leitung von Pfarrer Josef Treutlein. Der ist seit kurzem Seelsorger im Käppele und zugleich Wallfahrtsseelsorger der Diözese Würzburg.

    Als Pfarrer von Grombühl stand er mehrmals im Fasching als Büttenredner auf der Bühne. Als „Seppele vom Käppele“, wie er sich selbstironisch nannte, machte sich Treutlein an diesem Abend seinen einen Reim auf den Zustand der Welt, und die Besucher monierten seinen Vortrag mit Riesenapplaus. Auch wenn einem das Lachen in diesen Tagen vergehen könne, plädierte Treutlein für Fröhlichkeit und Toleranz. Hart ging er mit dem gottesverachtenden Satire-Magazin in Paris ins Gericht, das Ziel eines Terroranschlags wurde. „Charlie“ habe viel Hass und Ekelhaftes verbreitet, habe auch den Papst und die Kirche hässlich karikiert, aber: „Ich bin nicht Charlie und nicht Pegida, ich hetze aber auch nicht gegen die da.“ Und: „Freiheit kann lästig sein, dennoch schränke man sie nicht ein“, fasste der Pfarrer seinen Weltanschauung in einem Reim zusammen. Am Ende plädierte Pfarrer Treutlein mit witzigen Vergleichen aus dem Tierreich für Toleranz gegenüber Menschen, die anderes als man selbst sind.

    Beifall gab es an diesem Abend auch für Deep Decision, die Kirchenband aus Waldbüttelbrunn. Beeindruckend war ihr „Vater unser“ musikalisch eingebettet in den Welthit „Sounds of Silence“. Das Würzburger Prinzenpaar Stefan I. und Jeanette I. sprachen abwechselnd mit den Symbolfiguren der anderen Faschingsgesellschaften die Fürbitten.

    Den weltlichen Ausklang setzte an diesem Abend Gudrun, die ältere Schwester der Prinzessin Jeanette. Sie schilderte, wie die Jeanette als kleines Mädchen tanzend auf der Bühne stand, beim Tanz ihren Prinz Stefan fand und mit Elferrat Hubert Noras den Weg zur Physik. So erstand der Beiname des Prinzenpaares „Von der Welt der tanzenden Wissenschaften“.

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