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HEIDINGSFELD: Neunjährige macht Handstand auf Scherben

HEIDINGSFELD

Neunjährige macht Handstand auf Scherben

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    Kinder führen im Zelt am Bolzplatz in der Winterhäuser Straße in Heidingsfeld ein buntes Zirkusprogramm auf.
    Kinder führen im Zelt am Bolzplatz in der Winterhäuser Straße in Heidingsfeld ein buntes Zirkusprogramm auf. Foto: Daniel Peter

    Den Zuschauern im Zirkuszelt stockt der Atem, als die neunjährige Annalena auf Scherben einen Handstand macht, und ihr in diesem Moment auch noch jemand mit einer brennenden Fackel über die Fußsohlen streicht.

    Dieses Kunststück ist nur einer der vielen Höhepunkte, die 28 Mädchen und Jungen aus vier Würzburger Schulen dem begeisterten Publikum präsentierten. Anlass ist die Feier des 15-jährigen Bestehens des Vereins „Stadt für Kinder“. Deshalb gab es eine Mega-Geburtstagsparty mit zwei Zirkusvorstellungen auf dem Bolzplatz neben der Walther-Grundschule.

    „Es hat gar nicht wehgetan“, erklärt Fakir-Nachwuchstalent Annalena nach ihrem Auftritt. „Ich habe kein Lampenfieber und auch keine Angst gehabt.“ Warum die junge Artistin so souverän war? „Wir haben ja zwei-, dreimal geübt“, antwortet sie ziemlich souverän.

    Annalena und ihre ebenfalls neunjährige Klassenkameradin Sarah lassen sich bei der Zirkusshow zudem in einer Kiste von mehreren Schwertern „durchbohren“. „Es ist schon ein bisschen unheimlich und dunkel da drin, man muss gut vorbereitet sein“, sagt Sarah hinterher und versichert: „Es ist kein Trick dabei.“

    Weitere Erklärungen lässt sie sich jedoch nicht entlocken. So bleibt es weiter ein Geheimnis, wie man in einer engen Kiste das Durchbohren mit mehreren Schwertern heil übersteht. Als Lohn für ihre Darbietung bekommen die beiden Artistinnen und ihre Mitstreiter lang anhaltenden Beifall.

    Auch die anderen Programmnummern boten den jeweils 260 kleinen und großen Zuschauern während der zwei ausverkauften Zirkusvorstellungen spannende Unterhaltung. Noch ein Beispiel gefällig? Ruslan und Borys bewiesen ihre außergewöhnlichen „Diabolo“-Fähigkeiten, warfen die Rollen meterhoch unter die Zeltkuppel und fingen sie geschickt wieder auf.

    Vor Lachen bogen sich die Besucher beim lustigen Sketsch von Ariona, Katharina und Josefine: In einem Restaurant beschmierten sie sich mit einer Mischung aus Schokolade und Ketchup.

    Nicht fehlen durfte bei einer Zirkusvorstellung flotte Musik: Dafür sorgte das Orchester der Steinbachtal-Burkarder-Grundschule unter Leitung von Uli Trommler. Zu dessen Klängen tanzte eine Schülergruppe, schwang dabei bunte Tücher, balancierte Teller auf Stäben und jonglierte mit Bällen.

    Die Viertklässlerin Elena erhielt viel Applaus für ihre Balanciernummer auf einem quer über einer Rolle liegenden Brett. Für Hannah und Sarah ging es auf einer großen Kugel noch eine Etage höher hinauf; die beiden behielten dort oben nicht nur ihr Gleichgewicht, sondern schwangen dabei sogar noch Gymnastikbänder.

    Eine Menschenpyramide bildeten Flüchtlingskinder aus der Mittelschule Heuchelhof gemeinsam mit Mädchen und Jungen aus anderen Schulen. Dazu gehörte der 13-jährige Isniuk, der im Programm zudem auch am Trapez turnte, wie weitere fünf Kinder unter der Zirkuskuppel.

    Weitere Höhepunkte: ein Drahtseilakt, das selbst getextete Lied der zweiten Klasse der Steinbachtal-Burkarder-Grundschule sowie Seilspringen. Am Eingang begrüßten als „Festung Marienberg“, „Käppele“ und „Neumünster“ verkleidete Kinder die Zuschauer. Die Kostüme hatten sie liebevoll gestaltet.

    Zirkuspädagoge „Herr Lui“, mit bürgerlichem Namen A. Böhler, informierte, dass Peter Baumann (Clown „Batschu), Angelika Martin, Stephan Heil und er selbst die Kinder eine Woche lang auf die Zirkusvorstellungen vorbereitet hatten. Die jungen Artisten kamen aus der Walther-Grundschule, der Mönchbergschule, der Mittelschule Heuchelhof und der Steinbachtal-Burkarder-Grundschule.

    Nach Aussage von Böhler habe die Zusammenarbeit trotz mancher Sprachbarriere sehr gut geklappt. „Wir trainierten mit den Kindern die nötigen Techniken, aber den Ablauf der Programmpunkte überlegten sie sich selbst.“ Böhler hob zudem die gute Kooperation von „Stadt für Kinder“ mit der Abteilung Kinder-, Jugend- und Familienarbeit der Stadt hervor. Nur aufgrund der gegenseitigen Unterstützung sei so ein aufwendiges Projekt möglich gewesen.

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