Lange hat Jutta Sommer, die Leiterin der Würzburger Jugendherberge, gewartet, endlich ist sie da. Kate Chumley aus New York ist der 40 000. Übernachtungsgast der Herberge am Fred-Joseph-Platz im Jahr 2009.
„Das ist schon ein kleiner Rekord“, erzählt Summer, „seit 2006, als ich hier anfing, hatten wir noch nie so viele Gäste.“ Seitdem wurde einiges in der Jugendherberge modernisiert und umstrukturiert, mehr auf Fachpersonal und Service gesetzt. Vor allem Schulen, aber auch Tagungsgäste und Großfamilien stellen die großen Besuchergruppen des Hauses mit 238 Betten, das einst ein Frauengefängnis beherbergte.
Und nun, kurz vor Jahresende, konnte die Besucherzahl von 40 000 geknackt werden. Für die überraschte Kate Chumley, die das erste Mal in Deutschland ist, gab es eine Flasche 1999er Sekt und eine Schachtel Würzburger Pralinen. Die weite Reise hat die New Yorkerin nicht nur wegen der Würzburger Sehenswürdigkeiten gemacht.
Die Filmproduzentin begleitet eine Schauspielergruppe aus Burkina Faso, die zur Zeit im Gastspiel „Paradies“ am Mainfranken Theater auftritt. „Einer der Schauspieler ist die Hauptfigur meines Dokumentarfilms“, erzählt die Amerikanerin, „er hat lange illegal in New York gelebt und ist nach drei Jahren zurück in seine Heimat nach Westafrika gegangen und das entgegen aller Ratschläge von Freunden und Familie.“
Kate Chumley hat ihn mit der Kamera auf dieser Reise begleitet und einige Monate in Burkina Faso verbracht. Wie auch im Theaterstück „Paradies“ ist das zentrale Thema des Dokumentarfilms „The Trap/Le Piege“ die Immigration und was Menschen dazu bewegt, so weit von ihrer Familie wegzugehen. „Dabei ist Moussa Sourgou, die Hauptfigur meines Films ein Schauspieler, der in der Dokumentation ausnahmsweise nicht spielt“, erklärt die 37-Jährige.
Sekt zum Anstoßen
Auch in Würzburg wird sie die Schauspielgruppe filmen, aber hauptsächlich sei sie gekommen, um ihre Freunde wieder zu sehen und gemeinsam Silvester zu feiern. „Mit dem Sekt haben wir ja auch schon etwas zum Anstoßen“, freut sich Chumley.