Osterzeit ist auch Ferienzeit, zumindest für die Schüler. Zwei Wochen Entspannung, ohne frühes Aufstehen und ohne nervige Lernerei. Oder? Bei Anne Härder und Luca Rücker sieht es ein bisschen anders aus. Die beiden sind Schülerinnen am Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt, zehnte und zwölfte Klasse.
„Klar genießen wir die freien Tage, die wir jetzt haben. Aber lernen müssen wir trotzdem.“ Im Mai geht es bei der 18-jährigen Luca Rücker mit den Abiturprüfungen los. „Ich bin schon sehr aufgeregt, vor allem wenn ich an die Matheprüfung denke.“ Diese findet als erste Abi-Prüfung Anfang Mai statt.
Brunchen und Wandern
Auch bei der Wollbacherin Anne Härder, 17 Jahre, geht es in den Ferien nicht ohne ein bisschen Gehirnsport. „Spanisch- und Chemie-Schulaufgaben stehen an.“ Hat man da überhaupt Zeit für ein bisschen Entspannung an den Ostertagen? „Auf jeden Fall. An Ostern kommt immer die ganze Familie zusammen. Wir gehen essen und wandern ein bisschen durch die Rhön“, erzählte Anne. Auch bei Luca kehrte an Ostern etwas Ruhe ein. „Unsere Familie bruncht jedes Jahr an Ostern. Das ist Tradition.“
Gedanken über Schule und Lernen mussten sich die Auszubildenden Tom Geis, 16 Jahre, und Tobias Bieber, 17 Jahre, während der Osterzeit nicht machen. Die beiden genossen es in vollen Zügen vier Tage am Stück frei zu haben. „Man kann abends viel länger aufbleiben und etwas mit Freunden unternehmen, ohne daran zu denken, am nächsten Tag wieder früh aufstehen und auf die Arbeit gehen zu müssen.“
Raus mit den Motorrädern
Im Mittelpunkt der Feiertage standen für die beiden Kumpels gemeinsame Unternehmungen. Passend zu den ersten Sonnenstrahlen holten sie die Motorräder raus und brachten sie auf Vordermann. Dann konnte die erste Mopedtour beginnen. „Wir fahren Strecken durch Bad Neustadt und Umgebung. Oft verschlägt es uns aber auch bis nach Schweinfurt. Hauptsache wir entdecken immer wieder neue Wege“, erklärte der Sälzer Tobias Bieber.
Für die beiden heißt Ostern aber auch Familie. Auch wenn Ostern bei ihnen nicht sehr groß gefeiert wird, nehmen sie sich trotzdem Zeit für sie. Der Herschfelder Tom Geis ging mit seinen Eltern und seinem großen Bruder Essen und sie verbrachten den restlichen Abend gemütlich zusammen. Tobias Bieber besuchte mit seiner Familie seine Oma. Es gab auch eine Kleinigkeit als Geschenk zu Ostern.
Roadtrip durch Laos
Ein komplett anderes Ostern erlebten die 19-jährige Emilia Ullmer aus Herschfeld und der 18-jährige Leo Jessat aus Eichenhausen. Die beiden befanden sich nämlich in Laos, Südostasien, wo das traditionelle Osterfest aufgrund des vorwiegend buddhistischen Glaubens gar nicht gefeiert wird. Nach einer bereits dreimonatigen Reise durch Neuseeland und Thailand, sind die beiden in Laos angekommen. Zu Ostern bekamen die beiden Besuch von Emilias jüngerem Bruder Ferdinand. Ein Schokoosterhase aus der Heimat durfte da als kleines Mitbringsel natürlich nicht fehlen.
Während ihre Familien und Bekannten in Bad Neustadt Ostern feierten, begaben sie sich auf eine Motorradtour durch Zentrallaos. Insgesamt 500 Kilometer legten die drei innerhalb von vier Tagen zurück. Thakhek Loop, so heißt der Roadtrip, führte sie durch die berühmten Karstberge und durch zahlreiche Höhlen.
Überall lächeln die Leute
„Es ist auf jeden Fall eins meiner Highlights auf der Reise in Südostasien“, so Emilia Ullmer. Die Strecke führt durch abgelegene Dörfer und wunderschöne, wechselnde Landschaften. „Das Tollste hier ist aber, dass egal wo man lang fährt, einem alle Kinder zu winken. Überall lächeln die Leute“, schwärmte Leo Jessat. Ihre Reise wird die beiden noch bis nach Vietnam und Kambodscha führen.
In der Zwischenzeit lernen Anne Härder und Luca Rücker fleißig weiter. Auch bei Tom Geis und Tobias Bieber geht die Arbeit wieder los. Und wer weiß, vielleicht befindet sich einer von ihnen nächstes Jahr Ostern dann auch auf Weltreise?