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WÜRZBURG: „Noch gute Chancen" für Schulabgänger

WÜRZBURG

„Noch gute Chancen" für Schulabgänger

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    Daniel Ersay und Enes Yigit (von links) ließen sich am „Tag der Ausbildungschance“ von Klaus Weingart über das Ausbildungsplatzangebot informieren.
    Daniel Ersay und Enes Yigit (von links) ließen sich am „Tag der Ausbildungschance“ von Klaus Weingart über das Ausbildungsplatzangebot informieren. Foto: FOTO FRANZ NICKEL

    Seit Oktober 2008 wurden der Arbeitsagentur Würzburg 2990 Ausbildungsplätze zur Vermittlung gemeldet, erklärte der Geschäftsführer des operativen Bereichs, Achim Schnabel. Das waren 350 oder zehn Prozent weniger als vor einem Jahr. Demgegenüber standen 3320 Jugendliche, was einem Rückgang von acht Prozent entsprach. „Im Juni waren noch 1640 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz und 1010 Lehrstellen noch nicht besetzt", sagt Schnabel.

    Auf den ersten Blick sei diese Lücke gravierend, dennoch relativierte Schnabel diese Zahl. Seit Jahren sei die Tendenz von Seiten der Arbeitgeber festzustellen, dass sie viele Ausbildungsplätze erst im Juli oder August meldeten. Trotzdem richtete er einen dringenden Appell an die Unternehmer, noch Lehrstellen anzubieten. „Wer jetzt nicht ausbildet, hat in einigen Jahren keinen beruflichen Nachwuchs", begründete er seinen Aufruf. „Fachkräfte gibt es nicht auf Knopfdruck", fügte er hinzu.

    „Wer jetzt nicht ausbildet, hat in einigen Jahren keinen beruflichen Nachwuchs“

    Achim Schnabel, Agentur für Arbeit

    Schnabel forderte aber auch die Jugendlichen dazu auf, noch mehr Flexibilität und Mobilität bei der Ausbildungssuche zu zeigen. Über 40 Prozent der Bewerber beschränkten sich auf zehn Lehrberufe. Die beliebtesten Berufe seien Kaufmann im Einzelhandel, Verkäufer, Bürokaufmann, Kaufmann für Bürokommunikation und Friseur.

    „Heuer ist die Situation nicht schlechter als im Vorjahr", kommentierte Hans Dengel, Leiter des Bereichs Berufsausbildung bei der IHK, die Lage. 2008 seien so viele Ausbildungsverträge abgeschlossen worden wie nie zuvor. Er machte darauf aufmerksam, dass am „Tag der Ausbildungschance" noch viele hochqualifizierte Lehrstellen vorhanden seien. Die von der Arbeitsagentur genannten Zahlen seien nicht die tatsächlich vorhandenen Lehrstellen, weil nur etwa 60 Prozent der Betriebe immer und 25 Prozent der Unternehmen gelegentlich ihre freien Plätze meldeten. 15 Prozent der Firmen würden die Arbeitsagentur gar nicht über freie Stellen informieren.

    „Wer sich jetzt umtut, hat noch gute Chancen", meinte Frank Weth, Leiter der beruflichen Aus- und Weiterbildung der Handwerkskammer. Nach seinen Worten ist momentan die beste Zeit, auf Betriebe zuzugehen. Freie Lehrstellen gebe es nach wie vor in vielen Bereichen. Nicht jeder Jugendliche sollte sich zu sehr auf seinen Berufswunsch fixieren, empfahl auch Weth. „Die Ausbildung ist nur der Einstieg ins Berufsleben." Nach seinen Worten gibt es heutzutage zahlreiche Möglichkeiten für „Quer- und Weiterqualifizierung". Er riet dazu, auch die Lehrstellenbörsen der Kammern zu nutzen.

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