Nicht nur die Wahl, sondern reichlich Auswahl hatte der Gemeinderat, als es darum ging, die neuen stellvertretenden Bürgermeister zu bestimmen. Für beide Posten gab es mehrere Bewerber. Schließlich wurde Norbert Roth zum zweiten und Stefan Rettner zum dritten Bürgermeister gewählt. Notwendig geworden war die Neubesetzung, nachdem die bisherige zweite Bürgermeisterin Esther Pfeuffer ihr Gemeinderatsmandat aufgegeben hatte.
Der Wahl voraus gegangen waren Diskussionen und Abstimmungen über die Geschäftsordnung des Gemeinderats. Dabei ging es darum, ob man überhaupt zwei Bürgermeister-Stellvertreter brauche und ob die finanziellen Verfügungsmittel des Bürgermeisters erhöht werden sollen oder nicht. Es gab Stimmen dafür, die Geschäftsordnung so zu belassen wie sie ist, also mit drei Bürgermeistern und dem Verfügungsbetrag von 7500 Euro statt der vorgeschlagenen 12.500 Euro. Drei Bürgermeister wären notwendig angesichts der vielen zu erfüllenden Aufgaben, meinten die einen.
Drei Anträge standen zur Abstimmung
Andere wollten aus Kostengründen auf den zweiten Stellvertreter verzichten. Franz Ruchser erhob dies formell zum Antrag. Denn nur für die drei restlichen Jahre der laufenden Amtsperiode brauche man keine drei Bürgermeister, meinte er. Es ließen sich 10.000 Euro einsparen. Was die Verfügungsmittel angeht, wollten einige den Betrag aufstocken, um nicht immer Rechnungen nachgenehmigen zu müssen, während andere ihn belassen wollten, um besser über die Ausgaben informiert zu sein. Insgesamt drei Anträge zur Geschäftsordnung standen dann zur Abstimmung, wobei erstaunlicherweise keiner eine Mehrheit bekam. Das heißt: Die bisherige Geschäftsordnung gilt weiter, also mit dem Verfügungsbetrag von 7500 Euro und zwei Bürgermeister-Stellvertretern.
Zur Wahl des zweiten Bürgermeisters kandidierten der bisherige dritte Bürgermeister Norbert Roth und Jürgen Kempf. Roth erhielt die Mehrheit von neun Stimmen. Gleich drei Bewerber meldeten sich für das Amt des dritten Bürgermeisters, nämlich Jürgen Kempf, Stefan Rettner und Jürgen Schimmer. Nachdem keiner von ihnen die absolute Mehrheit errang, gab es eine Stichwahl zwischen den beiden mit dem relativ höchsten Stimmenanteil, nämlich Rettner und Kempf. Rettner machte mit acht zu sechs gültigen Stimmen das Rennen. Eine ungültige Stimme war abgegeben worden.
Weitere personelle Angelegenheiten standen in der Sitzung an. Für Rittershausen wurden Andreas Korbmann und Matthias Zehnter als neue Siebener vereidigt. Sie haben das Amt jeweils von ihren Vätern Karl Korbmann und Leonhard Zehnter übernommen, die es jahrzehntelang innehatten.
