"Diese Unterstützung ist ein Segen für uns. Eva Kiefer, Rektorin an der Höchberger Grundschule, ist glücklich über die vier Sozialpädagogen, die die Gemeinde an die Grundschule geschickt hatte, um die Notbetreuung der sechs- bis zehnjährigen Kinder sicherzustellen. Seit Beginn des ersten Lockdowns im März vergangenen Jahres übernehmen Claudia Rose, Kerstin Kessler, Lauren Thein und Franziska Hupp Aufgaben, die zu normalen Zeiten Lehrer machen würden. Doch normal ist gerade nichts. Normal würden die Vier im örtlichen Jugendzentrum beschäftigt sein. Doch das ist Corona-bedingt geschlossen. "Um sie nicht in die Kurzarbeit zu schicken, haben wir sie gefragt, ob sie sich das vorstellen können, und alle sagten spontan zu", erklärt Bürgermeister Alexander Knahn.
Seither kümmern sich die Vier gemeinsam mit Schulsozialarbeiterin Nicole Friedrichs und drei weiteren Lehrkräften täglich von 8 bis 12.15 Uhr um alle Grundschüler, die eine Notbetreuung brauchen. Derzeit seien es rund 40 Kinder - Tendenz steigend, wie Friedrichs sagt. Denn noch immer sind die Schulen geschlossen und viele Arbeitnehmer im Home-Office. So auch die Mutter eines Schülers, der das Angebot gerne annimmt, weil "ich mich hier viel besser konzentrieren kann. Zuhause arbeitet Mama und oft ist auch mein Bruder daheim, wenn er nicht selbst in der Notbetreuung ist", erklärt er.
Spaß an der Schule - trotz Corona und Maskenpflicht
Die Unterstützung der vier Sozialpädagogen aus dem Jugendzentrum sei ein großes Glück, bestätigt auch Nicole Friedrichs. "So haben wir Zeit, uns um jedes einzelne Kind intensiv zu kümmern. Keiner bleibt auf der Strecke. Das gilt natürlich vor allem für die Lernschwächeren. Wir haben auch viele Flüchtlingskinder, die vor allem im Lesen Hilfe benötigen. Da kommt jede zusätzliche Kraft wie gerufen." Und auch Bürgermeister Knahn freut sich über die positive Resonanz, die er seitens der Eltern erfährt. "Das läuft hier richtig gut. Alle sind total engagiert und kümmern sich."
Das gilt offenbar nicht nur für den Unterricht, sondern auch für die Pausen. In denen stehen die Kinder nicht in Grüppchen da und wissen eigentlich nichts mit sich anzufangen, sondern tanzen an diesem Vormittag gemeinsam nach dem afrikanischen Lied "Jerusalema". Es dauert nicht lange, nachdem die ersten Takte der Melodie auf dem Pausenhof ertönen und Lehrerin Bärbel Panzner die Schritte vortanzt - alle Kinder machen es ihr nach und haben ganz offensichtlich Spaß an Schule - trotz Corona und Maskenpflicht.
Hinweis der Redaktion: In der ursprünglichen Version des Artikels war die Rede von der Ernst-Keil-Schule. Diese trägt aber seit 2017 offiziell den Namen "Grundschule Höchberg". Des Weiteren handelt es sich nicht um Sozialarbeiterinnen, sondern um Sozialpädagogen aus dem Jugendzentrum. Und die Tanzgestaltung in der Pause hatte nicht wie geschrieben, Claudia Rose, Leiterin des Jugendzentrums, sondern die Lehrkraft Bärbel Panzner.