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Oberpleichfeld: Oberpleichfeld sucht ein Konzept zur Renaturierung der Pleichach

Oberpleichfeld

Oberpleichfeld sucht ein Konzept zur Renaturierung der Pleichach

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    Auf einer Länge von rund 500 Metern fließt die Pleichach nördlich des Dorfes an Oberpleichfeld vorbei. Die Gemeinde denkt über eine Renaturierung und ökologische Aufwertung nach.
    Auf einer Länge von rund 500 Metern fließt die Pleichach nördlich des Dorfes an Oberpleichfeld vorbei. Die Gemeinde denkt über eine Renaturierung und ökologische Aufwertung nach. Foto: Irene Konrad

    Hochinteressant findet Alexander Seufert ein staatliches Gewässerentwicklungskonzept in Bayern sowie verschiedene Fördermöglichkeiten im Hinblick auf die Renaturierung der Pleichach auf der Oberpleichfelder Gemarkung. Der Geschäftsführer der ortsansässigen Firma "Garten- und Landschaftsbau Seufert GmbH & Co. KG" stellte dem Oberpleichfelder Gemeinderat seine Erkenntnisse und Ideen vor.

    Ende Februar hatte sich eine kleine Expertengruppe zusammen mit Bürgermeisterin Martina Rottmann an der Pleichach getroffen. Sie fließt in ihrem Bachbett auf einer Länge von rund 500 Metern nördlich des Dorfes vorbei. An ihrem Ufer liegen fünf gemeindliche Grundstücke und etliche private Gärten. Überquert werden kann die Pleichach auf der Kreisstraße Wü 5 und über drei weitere Brücken, die derzeit nur von Fußgängern und Radfahrern benutzt werden können.

    Geschäftsführer Alex Seufert bedauert, dass die Pleichach in Oberpleichfeld ökologisch gesehen in einem schlechten Zustand ist. Das sei in einer Bestandsbewertung des Gewässers dokumentiert. Die Pleichach hat auf der Gemarkung ein fast schnurgerades und schmales Bachbett mit relativ steiler Böschung. "Damit schicken wir das Wasser möglichst schnell am Ort vorbei", schüttelte Alex Seufert den Kopf.

    Biodiversität erhöhen

    Historische Karten aus dem 19. Jahrhundert zeigen nämlich, dass sich die Pleichach vor über hundert Jahren auf dem Ortsgebiet noch in kleinen Bögen schlängelte und zwischen Wiesen lag. Im Jahr 1817 habe ein Biber einmal sämtliche Weiden abgenagt, sei überliefert. Heute laufen im Untergrund am relativ geraden Bachlauf auf der einen Seite eine Gasleitung und ein Abwasserkanal entlang.

    Ideen zur Umgestaltung und ökologischen Aufwertung gibt es in Oberpleichfeld schon. Eine Quelle auf der Seite der Felder Richtung Bergtheim soll neu gefasst werden und offen zur Pleichach fließen. Das Bachbett könnte an der kleinen Bachmündung geweitet und der Hang zur Pleichach mit großen Steinen abgefangen werden. So würde ein netter Zugang zum Bach "zum Füße reinhängen" geschaffen.

    Um die Biodiversität zu erhöhen, könnten einige weitere punktuelle Änderungen zur Aufwertung und zum Regenrückhalt gemacht werden. "Alles ist besser als nichts", meinte Fachmann Seufert. Gemeinderat Michael Kötzner stellt sich einen Pufferstreifen zur intensiv genutzten landwirtschaftlichen Fläche bis zum Bach sowie den Einbau von Sandfängen vor. Das würde der Natur helfen.

    Bürgermeisterin wünscht sich konkretes Zupacken

    Obwohl Bürgermeisterin Rottmann die rege Beteiligung am Thema lobte und "jede noch so kleine Verbesserung" befürwortete, war sie leicht verdrossen. "Wir können nicht immer nur diskutieren, sondern sollten aktiv werden", wünschte sie sich ein konkretes Zupacken. Trotzdem stellte sich die Frage, was der Königsweg sei. Neben dem ökologischen Aspekt könnte auch der Freizeitwert verbessert werden.

    Je nachdem, in welcher Gesinnung die Renaturierung erfolgen soll, gibt es unterschiedliche Fördertöpfe. Das Wasserwirtschaftsamt müsste sowieso mit einbezogen werden. Den Gemeinderäten Edmund Schömig und Benedikt Pfister schwebt der Kauf privater Gärten oder ein Grundstückstausch mit der Gemeinde vor. Auf diese Weise hätte die Gemeinde größere Flächen an einem Stück.

    Ein Arbeitskreis wird gegründet

    Gemeinderatsmitglied Manfred Klüpfel schlug die Gründung eines Arbeitskreises vor. Er wird sich mit dem Thema Renaturierung der Pleichach befassen. Zu diesem Arbeitskreis gehören nun neben Bürgermeisterin Rottmann der dritte Bürgermeister Gerhard Habel sowie die Gemeinderäte Manfred Klüpfel und Walter Kötzner. Alex Seufert bot seine fachliche Unterstützung an.

    In der Oberpleichfelder Gemeinderatssitzung ging es auch um den auf den Ort bezogenen Sicherheitsbericht der Polizeiinspektion Würzburg-Land für das Jahr 2022, um den Stand des Glasfaserausbaus und der künftigen Gemeinde-App, um Projekte im Zuge des Zukunftspakets Bayern mit einer Gesamtfördersumme von rund 17.000 Euro und um die Gestaltung des Umfelds am neuen Kreisverkehr. Noch vor den Sommerferien sollen die Submission der Ausschreibungen und die Vergabe der Arbeiten an der Mauer und ihrer Umgebung sein.

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