Nach längerer Zeit hatte am Samstagvormittag der Eigenheimerbund Veitshöchheim wieder einen Baumschnittkurs organisiert. Bei milden Temperaturen begrüßte der erste Vorsitzende Steffen Lutz im Garten des Mitglieds Waltraut Appelt-Iversen in der Wolfstalstraße 28 Interessierte. Mit Jessica Tokarek, der Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege beim Landratsamt Würzburg, konnte Lutz eine sehr kompetente Fachkraft willkommen heißen, nachdem aus den Reihen der Eigenheimer ihr "Baumpabst" Ernst Wolfert aus Altersgründen keine Schnittkurse mehr durchführen kann.
Die Kreisfachberaterin stellte klar, dass das Verbot von starken Gehölzschnitten in der Zeit von Anfang März bis Ende September nicht für den Obstbaumschnitt im Garten gelte. Stören dürfe man aber nicht von Vögeln besetzte Nester in Baumkronen. Mitte bis Ende März sei vielmehr der richtige Zeitpunkt für den Schnitt der Obstbäume, so Tokarek. Werde zu früh geschnitten, würden die so entstandenen Wunden schlechter heilen.
Zunächst an einem Kirschbaum-Hochstamm im rückwärtigen Gartenbereich, dann seitlich vom Haus an kleinwüchsigeren Apfel-Spalierbäumen und schließlich noch vorne an der Straße bei einem kleinen Jungbaum stellte sie anschaulich dar, welche Schnittmuster es gibt und was man machen und was man auf keinen Fall tun sollte.
Sinnvoll ist es, so Tokarek, den Obstbäumen im Garten regelmäßig jedes Jahr einen Schnitt zu verpassen. Bei dem uralten Kirschbaum im Garten von Waltraut Appelt-Iversen erfolgte ein solcher Schnitt schon viele Jahre nicht mehr, sodass nun ein radikaler Rückschnitt erforderlich war, um mehr Luft, mehr Licht und dadurch eine bessere Fruchtqualität und Baumgesundheit zu erreichen.
An den Ästen des Kirschbaums hing noch viel altes Laub, für die Obstbaumexpertin ein Zeichen, dass der Baum im letzten Jahr einen Monilia-Pilzbefall hatte. Zu entfernen waren steil aufragende Wasserschosse direkt an der Basisalle und alle Äste, die nach innen in die Krone wuchsen, ebenso sich kreuzende, kranke, scheuernde Triebe und stark verästelte kleine Sprossen. Was man nicht tun sollte, ist Triebe, die als störend empfunden wurden, willkürlich einzukürzen.
Von: Dieter Gürz (für die Eigenheimerbund Veitshöchheim)
