Der 2016 ins Leben gerufene Bildungspreis des Bundesverbandes für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. geht heuer an zwei Kandidatinnen und Kandidaten aus Bayern. Einer der Preisträger ist Jonathan Zimmer, der für die Ochsenfurter Firma Garten Lindner arbeitet.
Jedes Jahr wird der Preis an sechs junge Landschaftsgärtnerinnen- und Gärtner für ihre herausragenden beruflichen Leistungen und Erfolge vergeben. Jeweils drei in den Kategorien „Fortbildung“ und „Ausbildung“. Auch der gebürtige Oberpfälzer Jonathan Zimmer darf sich zu den beiden aus Bayern stammenden Gewinnern zählen. Er überzeugte die Jury in der Kategorie „Fortbildung“ für seine Qualifizierung zum Gärtnermeister in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, die er im Juli 2021 als Zweitbester abschloss.
Spontane Entscheidung für den Landschaftsbau
Sein Entschluss, die Fortbildung in der staatlichen Meister- und Technikerschule für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim zu absolvieren, wurde zweimal belohnt. Denn Zimmer erhielt bereits im Sommer 2021 den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung für seine Meisterqualifizierung. Die Auszeichnung wurde durch die Landschaftsministerin Michaela Kaniber übergeben. Darauf, dass er sich für den Bildungspreis bewerben könne, sei er in der Meisterschule aufmerksam gemacht worden, weil er zu den besten seines Jahrgangs gehörte, erzählt er.
Obwohl sein Vater seit mehreren Jahrzehnten einen Landschaftsbaubetrieb führe, sei es zunächst nicht geplant gewesen, dass Zimmer selbst auch im Landschaftsbau Fuß fassen würde: „Ich wollte beruflich ursprünglich in den Musikbereich gehen, da ich lange und gerne bei den Regensburger Domspatzen gesungen habe“, erzählt der Preisträger. In den Landschaftsbau einzusteigen sei eine spontane Entscheidung gewesen, die er keinesfalls bereue.
Ständige persönliche und fachliche Weiterbildung
Seitdem sei seine Leidenschaft für die Landschaftsgärtnerei stetig gewachsen. Da seine Familie einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb in Dietfurt führe, sei die Wahl für eine Ausbildung im elterlichen Unternehmen naheliegend gewesen. Nachdem er im Juli 2015 seine Ausbildung zum Landschaftsgärtner abgeschlossen hatte, bildete er sich sowohl fachlich als auch persönlich stetig weiter.
Dank einer Förderung der Deutschen Lehranstalt für Agrarwissenschaft in Höhe von 7000 Euro, die er nach seiner Ausbildung erhalten hatte, habe er einen Sprachkurs in Neuseeland gemacht, um seine Englischkenntnisse aufzubessern und „mal wegzukommen und etwas anderes zu sehen“, sagt Zimmer. Darüber hinaus habe er mit dem Geld einen Schweißkurs und eine Schulung in Motorsägearbeiten in Eisigen absolviert. Beides sei für seine Arbeit hilfreich, da regelmäßig Reparaturen an Maschinen anfielen, die er nun übernehmen könne.
Freude an der Arbeit mit den angehenden Fachkräften
Seit August letzten Jahres ist der 25-Jährige im Fachbetrieb Garten Lindner in Ochsenfurt angestellt. Dort ist Zimmer unter anderem als Ausbilder tätig. Es bereite ihm viel Freude, mit den angehenden Fachkräften zu arbeiten, sagt er. Laut Geschäftsführer Dietmar Lindner bereichere neben der großen fachlichen Erfahrung auch die Persönlichkeit Zimmers das Ausbilder-Team: „Mit viel Einfühlungsvermögen und Engagement kümmert er sich um unsere Auszubildenden, vermittelt Wissen und steht ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung“, so Lindner.
Zum Preisgeld von 1000 Euro erhält jede Gewinnerin und jeder Gewinner einen Bildungsgutschein im Wert von 1500 Euro. Diesen wolle Zimmer nutzen, um sich weiterzubilden „und eine noch bessere Ausbildung anbieten zu können“. Die Preisverleihung findet im Rahmen der internationalen Leitmesse für urbanes Grün und Freiräume statt, die in diesem Jahr für den Zeitraum zwischen dem 14. und 17 September in Nürnberg angesetzt ist.