Mit den "Ochsenfurter Herbstimpressionen" lädt der Förderverein Spital auch in diesem Jahr wieder zu seiner Kulturreihe zugunsten des Ochsenfurter Spitals ein. Zwar ist die Sanierung der Spitalanlage inzwischen weitgehend abgeschlossen. Für den Förderverein, der dazu beigetragen hat, die Sanierung zu initiieren, ist die Arbeit damit aber noch lange nicht getan.
Regionale Künstler, deren Ruf inzwischen weit über die Region hinausreicht, geben sich in diesem Jahr in Bräustübchen der Oechsner-Brauerei ein Stelldichein. Den Anfang machen am Freitag, 20. September, Herbert Scheuring und Joe King. Herbert Scheuring hat sich in seiner Zeit als Redakteur der Main-Post einen Namen als begnadeter Glossenschreiber gemacht. Zahllose Beträge in der Rubrik "Unterm Strich" und Scheurings Wort zum Samstag gehen auf das Konto des promovierten Germanisten. Auch im Ruhestand kann er von seiner Leidenschaft für intelligenten Humor nicht lassen. So geht er in seinen Werken etwa der Frage nach, ob intelligente Kühlschränke dazu beitragen können, das Bildungsniveau in Deutschland zu heben. Musikalisch wird sein Leseabend im Oechsner-Stüble von Jazz-Gitarrist Joe King unterstützt.
Brauerei Oechsner übernimmt die Gagen der Künstler
"Mortadella & Co." heißt das Programm von Puppenspieler Thomas Glasmeyer, mit dem er am Freitag, 11. Oktober, im Oechsner-Stüble zu Gast ist. Die Art zu spielen und selbst mit seinen Schöpfungen in Aktion zu treten, hat Glasmeyer längst eine große Fangemeinde beschert. Die Komödie versteht er als Hommage an Filmserien der 1960er Jahre wie "Don Camillo und Peppone". Musikalisch begleitet wird das Stück von Myriam Ghani und Frederik Virsik an Flöte und Klarinette.
Bei der Vorstellung des Programms bedankte sich die Vorsitzende des Fördervereins, Renate Lindner, vor allem bei der Brauerei-Familie Oechsner. In der Nachfolge seiner verstorbenen Mutter unterstützt Dietrich Oechsner bereits zum 15. Mal die Herbstimpressionen, indem er die Gagen der Künstler übernimmt und die Getränke spendiert. Ein hoher sechsstelliger Betrag sei auf diese Weise über die Jahr in die Kasse des Fördervereins gelangt und bildete die Grundlage für eine Beteiligung des Vereins in Höhe von 120.000 Euro für die Spitalsanierung.
Wunderbare Symbiose zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Ehrenamt
Dass es trotzdem noch viel für den Förderverein zu tun gebe, machte Renate Lindner am Zustand der angrenzenden Spitalkirche deutlich. Als einer der nächsten Schritte seien die Säuberung und Renovierung des Innenraums und die Erneuerung der Beleuchtung im Chorraum geplant.
Bürgermeister Peter Juks bedankte sich bei der Familie Oechsner, die durch ihr kulturelles Engagement in vorbildlicher Weise Verantwortung für die Stadtgesellschaft wahrnimmt, und beim Förderverein, der durch seine Beharrlichkeit die Erhaltung des historischen Spitals maßgeblich unterstützt hat. Die Herbstimpressionen und viele andere Veranstaltungen zeigten, wie eng sich die beiden Ochsenfurter Brauereien mit der Heimat verbunden fühlen, meinte Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib. Von einem "indentitätsstiftenden Engagement" und einer "wunderbaren Symbiose zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Ehrenamt" sprach Landrat Thomas Eberth.
Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für den Spital-Förderverein wird gebeten.