(tü) Mit einem Bannerzug vom Mainparkplatz zur Stadtpfarrkirche, einem Festgottesdienst in St. Andreas und einer Festveranstaltung in der Dreifachturnhalle feierte die Ochsenfurter Kolpingsfamilie 150-jähriges Bestehen.
Ursprünglich als Gesellenverein zur Unterstützung für junge Handwerker und wandernde Gesellen (also nur für Männer) gegründet, ist die Kolpingsfamilie heute ein Verein, der alle Menschen anspricht und sie zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten in Kirche und Gesellschaft heranbilden will.
Adolph Kolping, der als Schustergeselle selbst die Not der wandernden Burschen kennen gelernt hatte, wollte etwas für diese tun nachdem er selbst Priester geworden war und gründete in Köln den Gesellenverein. Schon 1858 – noch zu seinen Lebzeiten – wurde diese Idee auch in Ochsenfurt aufgegriffen und blieb seitdem hier lebendig. Heute gibt es in 61 Ländern auf allen fünf Kontinenten in mehr als 5000 Kolpingsfamilien 470 000 Mitglieder, die durch ihr Engagement die Idee des Gesellenvaters verwirklichen.
Viel hatte sich die Ochsenfurter Kolpingsfamilie zu ihrem Jubiläum vorgenommen: Beatabend für die Jugend im Zelt am Wolfgangsberg mit der Gruppe Shark am Freitag und dem Festtag am Sonntag. 30 Kolpingsfamilien aus nah und fern und neun Ochsenfurter Vereine und Verbände waren mit ihren Bannern und Fahnen dabei.
Den Gottesdienst zelebrierte der Kolping-Landespräses für Bayern Rainer Boeck, der allen Verantwortlichen, Helfern und Mitgliedern für ihren Einsatz dankte und sie bat, weiterhin im Sinne Adolph Kolpings aktiv zu sein. Die von allen als ansprechend empfundene Eucharistiefeier wurde musikalisch mitgestaltet vom Chorpunkt Dörzbach unter der Leitung von Martin Oberhofer.
Nach dem Bannerzug zur Dreifachturnhalle begrüßte der Vorsitzende Gerhard Hoffmann die Gäste. Grußworte sprachen Bürgermeister Peter Wesselowsky, der Landesvorsitzende Wolfgang Simon (Kronach), die Diözesanvorsitzende Dorothea Schömig (Güntersleben), die Vorsitzende aus Bielefeld-Schildesche und Maria Halsband (Paderborn-Marienloh), die den weitesten Weg hatten. Astrid Hoffmann von der Jungkolpinggruppe dankte allen Rednern.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen sprach Diakon Klaus-Jürgen Kauß zum Thema „Die Herausforderung einer weltweit offenen Tür. Adolph Kolping – ein Scharniermensch“. Kauß ist ständiger Diakon in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Er zeigte Chancen und Grenzen bei weltweit offenen Türen auf, wie dies schon Adolph Kolping zu seiner Zeit versucht hatte. Abschluss war ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.