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WÜRZBURG: Ombudsrat wünscht Würzburg Weltoffenheit

WÜRZBURG

Ombudsrat wünscht Würzburg Weltoffenheit

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    Der Würzburger Ombudsrat: (von links) Harald Ebert (Leiter der Don Bosco Berufsschule), Pfarrer Burkhard Hose (Katholische Hochschulgemeinde), Natali Soldo-Bilac (Ausländerbeirat), Stefanie Köster (Koordinatorin Lokaler Aktionsplan) und Aron Schuster (CSU-Stadtrat, Israelitische Kultusgemeinde).
    Der Würzburger Ombudsrat: (von links) Harald Ebert (Leiter der Don Bosco Berufsschule), Pfarrer Burkhard Hose (Katholische Hochschulgemeinde), Natali Soldo-Bilac (Ausländerbeirat), Stefanie Köster (Koordinatorin Lokaler Aktionsplan) und Aron Schuster (CSU-Stadtrat, Israelitische Kultusgemeinde). Foto: Foto: Theresa Müller

    Im September 2010 hat der Stadtrat die Satzung des Würzburger Ombudsrats beschlossen. Da steht unter anderem geschrieben, dass Würzburg ein Gemeinwesen sein will, „in dem alle Bürgerinnen und Bürger gut und sicher leben können“. Der Ombudsrat soll seinen Teil dazu beitragen. Er ist die Anlaufstelle für Menschen, die sich in ihrer Würde diskriminiert fühlen.

    Der Ombudsrat hat im Rathaus selbst einiges zu tun. Seit geraumer Zeit berichten ausländische Würzburgerinnen und Würzburger von Schwierigkeiten mit der Ausländerbehörde. Soziale, kirchliche und Wirtschaftsorganisationen, Stadtratsmitglieder und Institute der Universität wissen davon, auch die Redaktion dieser Zeitung hatte mehrfach Kontakt mit Menschen, die die Umgangsformen einzelner Behörden-Mitarbeiter als unangemessen, unhöflich, unkooperativ und manchmal sogar als Angst einflößend beschrieben.

    Gegenwehr wagten die wenigsten. Die meisten hatten Sorge, ihre Lage durch Beschwerden oder Medienberichte zu verschlimmern. Dann und wann, berichten Insider, drangen im Rathaus Klagen zu Vorgesetzten durch, bis zum Oberbürgermeister – zu Georg Rosenthal ebenso wie zu seinen Vorgängern. OB Pia Beckmann ließ die Räume der Behörde umbauen, damit sie heller und freundlicher wirken, Rosenthal ordnete unter anderem interkulturelle Fortbildungen an. Grundlegende Konsequenzen zog bislang niemand.

    Das könnte sich nun, nach einem Bericht des Ombudsrats im Stadtrat, ändern. Harald Ebert, der Sprecher des Ombudsrates, mahnte, „die Weltoffenheit in unserer Stadt und insbesondere in unserer Ausländerbehörde“ könne „deutlicher erkennbar werden“. Damit das klappt, empfiehlt der Ombudsrat eine gezielte Personalplanung und -auswahl, zentrale Fortbildungen und die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Hochschulen, Arbeitgeberverbänden, Ausländerbeirat und karitativen Einrichtungen. Vorbild ist die Ausländerbehörde Kassel, die der Ombudsrat gemeinsam mit Sozialreferent Robert Scheller besucht hat.

    Die Kassel-Besucher sind sich laut Rathaus-Sprecher Georg Wagenbrenner einig, dass in der Würzburger Ausländerbehörde „viele Verbesserungen gegenüber der heutigen Situation kurz-, mittel-, und langfristig möglich“ sind. Derzeit würden „unterschiedlich weitreichende Umstrukturierungen der Behörde durchgespielt“. Die Planungen seien allerdings komplex, „das ideale Modell für Würzburg ist noch nicht entwickelt“.

    Der Ombudsrat empfahl dem Stadtrat außerdem, sich intensiv mit dem Thema Wohnen zu befassen. Alte Menschen, Menschen mit Benachteiligungen und Behinderungen bräuchten bessere Bedingungen – barrierefreie Wohnungen zum Beispiel.

    In seinem turnusmäßigen Bericht stellte Ombudsratssprecher Ebert auch den Lokalen Aktionsplan (LAP) vor. Der LAP ist Teil des Programms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“, eingerichtet vom Bundessozialministerium. Aus den Bundestöpfen stehen dem LAP bis 2013 rund 300 000 Euro zur Verfügung. Ein 13-köpfiger Lenkungs- und Begleitausschuss entscheidet über die Vergabe der Gelder an Würzburger Organisationen. Gefördert wurden zum Beispiel der TV Unterdürrbach, der die Begegnung von Vereinsmitglieder mit Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge organisierte, und die Mittelschule Heuchelhof für ihr Projekt „Grenzgänger – Zwischenwelten“.

    Im Lenkungsausschuss sind unter anderem die Wohlfahrtsverbände vertreten, die christlichen Studentengemeinden und die israelitische Kultusgemeinde, Stadt- und Bezirksjugendring, zwei Schulen und der Ausländer- und Integrationsbeirat.

    Der Ombudsrat ist telefonisch und per Fax zum Ortstarif unter Tel. (03 21 21) 21-36 05 71 zu erreichen. E-Mail: ombudsrat@zivilcourage-wuerzburg.de. Mehr Infos zu Ombudsrat und Lokalem Aktionsplan gibt es unter ombudsrat.zivilcouarage-wuerzburg.de und lap-wuerzburg.de

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