In der Corona-Pandemie haben die digitalen Medien außerordentlich an Bedeutung gewonnen. Waren sie für Kinder und Jugendliche bisher vor allem in der Freizeit präsent, sind jetzt Schule und Unterricht ohne digitale Strukturen nicht mehr denkbar. Auch für die Kontaktpflege sind die sozialen Netzwerke im Lockdown unverzichtbar.
Sensibilisierter Mediengebrauch
Das Projekt-Seminar „Augen auf im Internet“ der zwölften Jahrgangsstufe, das jedes Jahr unter der Leitung von Margarete Klement und Brigitte Greiner am Deutschhaus-Gymnasium stattfindet, hatte also in diesem Schuljahr besondere Relevanz.
Wie in den vergangenen Jahren gestaltete das Seminar Projekttage mit dem Ziel, die Schüler der sechsten Jahrgangsstufe im Peer-to-Peer-Gespräch für einen selbstständigen und verantwortungsvollen Mediengebrauch zu sensibilisieren. Dieser Ansatz beruht auf der Erfahrung, dass Kinder Ratschläge und Unterstützung bei Computer-Themen eher annehmen, wenn sie auf Augenhöhe und nicht von Lehrkräften vermittelt werden.
Neu aufgrund der Situation vor Weihnachten, die keine Präsenz in der Schule erlaubte: Die Projekttage fanden online auf der schuleigenen Video-Plattform statt, welche auch für den Distanzunterricht genutzt wird.
Sechstklässler hoch motiviert
Da das Projekt auf die vorzeitigen Ferientage fiel, war die Teilnahme für die Sechstklässler freiwillig. Dennoch nahmen fast alle Schüler der Jahrgangsstufe hoch motiviert das Angebot wahr. In insgesamt vier 90-minütigen Einheiten wurden sie an zwei Tagen über die Themen soziale Netzwerke, Cybermobbing, Datenschutz und Künstliche Intelligenz sowie Computerspiele informiert. Dabei ging es um ganz konkrete Fragen: „Wie viel weiß das Internet über mich?“, „Wie viel Online-Spielen ist gut für mich?“, oder auch „Was kann ich gegen Cybermobbing tun?“ Die Oberstufe konnten den jüngeren Schülern wertvolle Tipps mitgeben.
Der Unterricht via Videokonferenz bot zudem viele Möglichkeiten, die im Präsenzunterricht nicht vorhanden gewesen wären, etwa das Durchführen schneller Umfragen, kleiner digitaler Spiele oder das rasche Auswerten von Quizfragen. Diese unterhaltsamen Elemente gefielen den Schülern sichtlich und ergänzten sinnvoll die Informationen in den Einheiten.
Vergnügen an Vermittlung
Nicht nur die Kleinen profitierten von dem besonderen Unterricht, auch die Oberstufenschüler fanden Vergnügen an ihrer Vermittlungstätigkeit. Fiona Erdmann (Q12) erklärt: „Uns hat das Projekt großen Spaß gemacht und wir hoffen, dass wir den Teilnehmern helfen konnten, sich künftig besser in der digitalen Welt zurechtzufinden“.
Zum Abschluss der Projekttage konnten die Jugendlichen ihre neu gewonnenen Erkenntnisse kreativ umsetzen, indem sie Kurzfilme, Comics oder Zeichnungen gestalteten. Die besten Beiträge wurden prämiert; den ersten Platz konnten sich zwei Sechstklässlerinnen mit originellen Erklärfilmen sichern, die hier zu sehen sind: https://www.deutschhaus.de/schulprofil/medienkompetenz/aktuellesm/.
Die vielfältigen und originellen Wettbewerbsbeiträge zeigen, dass es dem Seminar gelungen ist, ihre Mitschüler altersgemäß zu erreichen. Ein sehr sinnvolles Projekt.
Von: Julia Zink, Q12, Deutschhaus-Gymnasium in Würzburg