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Zell: Opposition zum Flächennutzungsplan: Überdimensionierte Pläne

Zell

Opposition zum Flächennutzungsplan: Überdimensionierte Pläne

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    Zell: Grünflächen am Ortsrand mit Blickkontakt zur Festung und Frankenwarte sollen im geänderten Flächennutzungsplan der Gemeinde als Wohnflächen vorgesehen werden.
    Zell: Grünflächen am Ortsrand mit Blickkontakt zur Festung und Frankenwarte sollen im geänderten Flächennutzungsplan der Gemeinde als Wohnflächen vorgesehen werden. Foto: Herbert Ehehalt

    In Zell wird weiter um den Flächennutzungsplan gestritten. 7,35 Hektar Land auf der Zeller Höhe sollen als mögliche Wohnbaufläche ausgewiesen werden. Bürgermeisterin Anita Feuerbach und ihre Fraktion CSU/Freie Zeller Bürger möchten dies so. Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN)hat bereits 1215 Unterschriften dagegen gesammelt. Jetzt hat auch die Gemeinderatsfraktion SPD/Bürgerbündnis/Grüne Alternative Zell erklärt, dass sie die Änderung des Flächennutzungsplanes nicht mittragen will.

    SPD: Flächennutzungsplan muss eingedampft werden

    "Die jetzige Planung ist völlig überdimensioniert", heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktion. "Wer Zell weiter entwickeln will, der kann beim Generationswechsel in den älteren Baugebieten und im Altort ansetzen. Unser ökologisch wertvollen Naherholungsbereiche dürfen nicht dem Wachstumsehrgeiz geopfert werden", so Fraktionssprecher Bernd Spengler (SPD). "Wenn überhaupt, dann sollte höchstens das Verbindungsgebiet Eli-Scheckert in den nächsten 30 Jahren Bauland werden", ergänzt Sebastian Rüthlein, dritter Bürgermeister und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Zell. "Unsere Prioritäten liegen klar in der Belebung des historisch bedeutsamen Altorts und der Nutzung der rund 60 unbebauten Bauplätze. Nachverdichtung geht vor Neuausweisung", fordert Rüthlein.

    Die blau markierten Flächen sind im geänderten Flächennutzungsplan als Wohnbauflächen vorgesehen. Dagegen gibt es in Zell reichlich Protest. 
    Die blau markierten Flächen sind im geänderten Flächennutzungsplan als Wohnbauflächen vorgesehen. Dagegen gibt es in Zell reichlich Protest.  Foto: Grafik Main-Post

    "Spätestens nach Übergabe der Unterschriften von mehr als einem Drittel der wahlberechtigten Zeller Bürgerinnen und Bürger durch den BN, ist klar: Diese Politik ist gegen den Willen der Zeller Bevölkerung gerichtet und die Bürger wollen beteiligt werden", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dass Bürgermeisterin Feuerbach (CSU) und ihr Stellvertreter Lenz Antretter (Freie Zeller Bürger)in der Bürgerversammlung"abfällig von ,Populismus' und ,Lobbyismus' sprachen und einem Drittel der Gemeindebewohner ,Spaltung' vorwarfen" sei bezeichnend.

    Bürgermeisterin Feuerbach hat keinen Alternativvorschlag

    Dies greift auch die Ortsgruppe des BN in einem offenen Brief an die Bürgermeisterin und den Gemeinderat auf. "Wenn diesen vielen Bürgern – die nicht alle  BN-Mitglieder sind – vorgeworfen wird, sie spalten Zell, zeigt das nur, dass man offensichtlich nicht bereit ist, die Vorschläge ernst zu nehmen und möglicherweise eigene Vorstellungen zu überdenken." Die Eingaben der Bürger sollen "vorurteilsfrei" als Vorschläge zur Gestaltung des Ortes angesehen werden, schreibt Norbert Herrmann, der Vorsitzende der Ortsgruppe.

    "1215 Unterschriften - das ist ein starkes Votum, ein kräftiges Pfund", sagt Lenz Antretter. "Möglicherweise können wir in dieser Legislaturperiode diesem Flächennutzungsplan nicht mehr zustimmen", sagt der zweite Bürgermeister. Einen Alternativvorschlag hat Bürgermeisterin Feuerbach nicht. Sie tue sich auch schwer damit, sagt sie. Denn, weil sie selbst ein Grundstück dort besitzt, wo irgendwann einmal ein Wohngebiet entstehen könnte, dürfe sie an den Abstimmungen im Gemeinderat nicht teilnehmen. 

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