Urlaub auf dem Wasser ist im Trend, und Wasserwandern erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Auch auf dem Main machen sich immer mehr Menschen mit verschiedenen Booten oder Kanus auf den Weg zu einer Flussfahrt.
Die Touristen paddeln dabei oft auf fremden Gewässern und suchen vergeblich nach einer Anlegestelle. Die Schilder mit der „Gelben Welle“ sollen Abhilfe schaffen. Seit Anfang Juli ist das Symbol auch in Kleinochsenfurt vom Mainufer aus gut zu sehen. Doch was bedeutet dieses Schild und wie kommt es bei den Wasserwanderern an?
Das Schild mit der gelben Welle ist das bundesweit einheitliche Hinweisschild für Wasserwanderer und signalisiert dem Gast schon von weitem ein „Herzliches Willkommen“. Das Schild hilft dem Wassertouristen, eine gute Anlegestelle einfacher zu erkennen. Außerdem besagen Piktogramme, ob man in der Nähe übernachten, einkaufen, schwimmen oder ein Boot leihen kann. Die „Gelbe Welle“ gibt es seit etwas mehr als 15 Jahren beim Deutschen Tourismusverband (DTV). Zuvor hatte der Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick die „Gelbe Welle“ als Marke gegründet.
Orientierungshilfe und Werbung
„Die Reaktionen der Wasserwanderer und Touristen sind durchweg positiv, Wassersportler erkennen die 'Gelbe Welle' an“, sagt Dirk Dunkelberg, stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes. Auch für die Gemeinden würden die Schilder einige Vorteile mit sich bringen. „Zum einen bringt sie Touristen in die Orte, zum anderen bieten sie diesen ein Informationssystem. So müssen die Gäste nicht auf der Suche nach einem Anlegeplatz umherirren.“
Gestaltet und produziert wurden die Schilder der Mainabschnitte Bamberg – Haßfurt – Schweinfurt – Kitzingen – Würzburg – Main-Spessart – Aschaffenburg von der Schweinfurter Marketing- und Werbeagentur Ludwig & Höhne. „Auf dem Main herrscht kein Massentourismus, weil er wirtschaftlich stark genutzt wird, aber es gibt dennoch ein paar Stellen, wie alte Mainarme, die man wunderschön befahren kann. Die Schilder bieten eine große Hilfe für die Kanufahrer, denn nicht überall gibt es gute Anlegestellen oder öffentliche Toiletten“, sagt Wilfried Höhne, einer der Geschäftsleiter der Agentur.
„Sie sind außerdem ein Puzzlestein in der Kommunikation und in der Tourismuswerbung“, erklärt Höhne. Denn das Schild, das im gesamten Bundesgebiet vertrieben wird, hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Die „Gelbe Welle“ in der Region
Aktuell weisen 676 Anleger und Häfen mit dem Schild der „Gelben Welle" auf ihren Standort und ihre Angebote hin, 101 davon in Bayern. In vielen Gemeinden in der Region ist das Gelbe-Welle-Schild schon seit längerem vom Mainufer aus zu sehen, wie in Marktbreit, Segnitz, Marktsteft und Frickenhausen. Gerade im Raum Kitzingen und um die Mainschleife herum ist die Beschilderung weitestgehend flächendeckend.
Die Stadt Volkach ist alleine mit vier Schildern ausgestattet. „Gerade die Gegend um Volkach ist beliebt bei Wassersportlern, weil es an der Mainschleife die einzige Stelle ist, in der über zwölf Kilometer keine großen Schiffe fahren“, sagt Markus Schönfelder von einem Kanuverleih in Volkach. Auch er findet, dass die Gelbe-Welle-Schilder eine gute Orientierungshilfe für Wasserwanderer geben. „Volkach bietet eine gute Einstiegsstelle und einen Rasttisch zum gemütlichen Hinsetzen. Andere Gemeinden haben beispielsweise eine Feuerstelle, einen Grillplatz oder, wie die Gemeinde Sommerach, einen schönen Sandstrand. Auch Nordheim hat schöne Ausstiegsmöglichkeiten“, erklärt Schönfelder.
Nur ein Problem haben die Hinweisschilder laut Schönfelder: „Vom Wasser aus sieht man die Schilder deutlich. Wenn man allerdings mit dem Auto anreist, weiß man nicht, wo die Schilder stehen und es gute Einstiegsmöglichkeiten für Wassersportler gibt.“