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Zell: Parkplatz-Poker und andere Probleme: Zeller Ausschuss entscheidet

Zell

Parkplatz-Poker und andere Probleme: Zeller Ausschuss entscheidet

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    Wem gehören die zahlreichen Anhänger auf dem Edeka-Parkdeck in Zell?
    Wem gehören die zahlreichen Anhänger auf dem Edeka-Parkdeck in Zell? Foto: Steffen Eric Kramer

    Jüngst tagte der Zeller Ausschuss für Bau-, Umwelt- und Ortsentwicklung. Unter anderem ging es um den Abbruch eines bestehenden Wohngebäudes und Neubau eines Wohnhauses mit drei Wohneinheiten in der Hauptstraße. Der Knackpunkt: Das alte Gebäude weist historische Elemente auf. Außerdem sollen sich im Keller zwei ehemalige Brunnen befinden. Über vier Beschlussvorlagen hatte der Ausschuss zu entscheiden. Bei Vorlage Nr. 1 ging es darum, ob man dem geplanten Abbruch und Neubau das "gemeindliche Einvernehmen" erteilt. Des Weiteren war das Anbringen einer PV-Anlage, die Erlaubnis zur Abweichung bei der Dachform und über die Ablösung von zwei Stellplätzen zu diskutieren.

    Cordula Deynet (Bündnis 90/Die Grünen) bezeichnete das Gebäude als "altes Haus mit Ortsbild-prägenden Bauteilen" und brachte zunächst die Frage auf, warum man nicht zumindest das Erdgeschoss erhalten könne? Schließlich verursache ein vollständiger Abriss auch mehr CO₂. Die Dritte Bürgermeisterin Silvia Schlagmüller (CSU/Freie Zeller Bürger) entgegnete daraufhin, dass sie sich zunächst freue, dass jemand sich im Altort engagiere. Sie gab ferner zu bedenken, dass, wenn man gar nichts machen würde, man dann auch nicht an die Brunnenteile komme. Dem stimmte auch Bürgermeister Joachim Kipke zu. Demnach wolle man versuchen, diese zu erfassen und zu konservieren.

    Des Weiteren sah Schlagmüller in einem kompletten Abriss den Vorteil, barrierefreie Wohnungen bauen zu können – und das mit neuen Materialien. Wolfgang Schmitt (Zeller Mitte-Freie Wähler) wies darüber hinaus auf die problematische Statik der Grundmauer hin. Am Ende wurden die Beschlussvorlagen vom Ausschuss angenommen. Lediglich die 1. Vorlage erhielt eine Nein-Stimme.

    Das Dilemma mit den Parkplätzen in Zell

    In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um die Parkplatznutzung bei der Maintalhalle. Demnach häufen sich Beschwerden über Dauerparker, die dort teils mehr als einen Stellplatz in Anspruch nehmen. Von 110 Parkplätzen seien an manchen Tagen sogar über die Hälfte durch Dauerparker besetzt. Auffällig seien auch Fahrzeuge mit Karlstadter Kennzeichen, so Schmitt. Eine mögliche Lösung wäre ein Parkverbot für Anhänger, Lastwagen und Wohnmobile. Doch ist dies sinnvoll? Und sollte das Verbot ebenso für andere öffentliche Parkplätze gelten? Der Ausschuss hat sich mit diesen Fragen auseinandergesetzt.

    Auch der Edeka-Parkplatz mute mittlerweile wie eine "Sperrmüll-Sammelstelle" an, bemerkte Schmitt. Dieser forderte daher, ebenso wie Jutta Kansy von der Bauamtsleitung, eine konsequente und einheitliche Park-Regelung in Zell. Andreas Feuerbach (CSU/Freie Zeller Bürger) sprach sich jedoch gegen eine sofortige Beschränkung des Parkens beim Edeka-Parkdeck aus. Er hielt dagegen, dass dann die Dauerparker auf öffentliche Straßen ausweichen würden.

    Fortschritt oder Problemverlagerung?

    Der Ausschuss hat schließlich einstimmig beschlossen, dass bei der Maintalhalle zukünftig nur noch Autos – ausgenommen sind Busse und kommunale Fahrzeuge – geparkt werden dürfen. Ob dies die Parkplatzsituation in Zell etwas beruhigen wird, bleibt abzuwarten. Dennoch sei es ein Zeichen, dass sich etwas tut in Zell, hieß es in der Sitzung. Denn berechtigt sei die Befürchtung, dass es immer wieder Mitbürger gibt, die ihr Auto in "rechtlichen Grauzonen" abstellen – oder vielleicht sogar bewusst einen Strafzettel für Falschparken in Kauf nehmen. Ärgerlich sei dies besonders in Stoßzeiten, wenn dadurch der Verkehrsfluss noch zusätzlich beeinträchtigt wird.

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