Nach fast genau 16 Jahren verlässt Pfarrer Gerhard Hanft, seit 1. Juli 2008 auch Leiter der Pfarreiengemeinschaft "TauberGau", das Taubertal. Der 57-Jährige möchte sich nochmal verändern und wechselt zum 1. Januar 2023 als Teampfarrer mit Dienstsitz in Burgsinn in den Pastoralen Raum Gemünden.
Der gebürtige Kitzinger wurde am 19. Juni 1993 von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele in der Herz-Jesu-Kirche der Mariannhiller Missionare in Würzburg zum Priester geweiht. Am 17. August 2006 ernannte ihn Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Pfarrer von Röttingen, Aufstetten, Bieberehren, Riedenheim, Stalldorf, Strüth und Tauberrettersheim. Am 29. Oktober trat der Theologe die Nachfolge von Dekan Michael Etzel an.
Gründung einer Pfarreiengemeinschaft
Seine wichtigste Aufgabe, die schon zu Beginn seiner Röttinger Amtszeit anstand, war der Aufbau einer Pfarreiengemeinschaft (PG). Zu dieser Zeit war die Kirche gerade in der Umgestaltung. 2008 wurde diese PG "TauberGau" mit ihren sieben Gemeinden nach einer Sternwallfahrt nach Röttingen feierlich aus der Taufe gehoben. Mit dem Ergebnis ist Hanft sehr zufrieden, ist doch im Bewusstsein der kleinen Gemeinden das Miteinander in einer größeren Gemeinschaft gut umgesetzt und verinnerlicht.
Aktuell steht erneut solch eine Umstrukturierung in der Diözese Würzburg an. Es sind die Pastoralen Räume geplant, denn die Räume müssen noch größer werden, da die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger immer weniger werden. Die Pfarreien in der PG "TauberGau" haben eine gute Grundlage hierzu und seien bestens gerüstet. Er selbst wird künftig ebenfalls in einer dieser neuen Einheiten wirken.
Viele Frauen in der Kirche tätig
Auf das Thema "Frauen in der Kirche" blickt Hanft freudig zurück. Vor Ort könne man sagen, es ist bereits eine Kirche der Frauen. Beim Gottesdienst wird die Arbeit der Frauen, wie etwa Messnerdienste, Ministranten oder Gottesdienstbeauftragte vor allem hinter den Kulissen getätigt. Das Thema bliebe aber ein großer Diskussionspunkt in der Kirche.
Rückblickend stellt der Pfarrer fest, dass auch seine PG zuerst schleichend und seit der Corona-Pandemie mit drei Monaten ohne Gottesdienst einen Rückgang der Kirchenbesucher zu verzeichnen hat. Vermehrte Kirchenaustritte konnte er erst seit 2018 und 2019 feststellen.
Neuer Pfarrer für Röttingen zugesagt
Nach Mitteilung von Pfarrer Hanft wird auch künftig in Röttingen ein Pfarrer vor Ort sein. Warum er Röttingen verlässt, liege an seiner eigenen Situation, so der Seelsorger. Er sei 16 Jahre hier und eine Kirchengemeinde müsse immer lebendig bleiben, daher muss ein Austausch von Verantwortlichen geschehen.
Künftig wird Gerhard Hanft mit drei Pfarrern das neue Gebiet rund um Gemünden betreuen. Sein Schwerpunkt ist das Sinntal, Aura und Rengersbrunn. Aufgrund der größeren Gebiete wird eine Teamarbeit immer stärker gefordert. Er fühle sich noch jung genug, einen Neuanfang an einer neuen Stelle anzugehen.