Pfarrer Karl-Heinz Wagner, der am Freitag wenige Wochen vor seinem 80.Geburtstag starb, hat Seelsorge auf den verschiedensten Ebenen geleistet: Als Gemeinde-, Militär- und Notfallseelsorger. Auch im Ruhestand rastete Wagner nicht. Nach seiner Verabschiedung im Ökumenischen Zentrum (ÖZ) Lengfeld 1995 baute er die Notfallseelsorge in Würzburg auf. Damit rundete Wagner sein über 50-jähriges seelsorgerliches Wirken als Gemeinde- und Militärpfarrer ab.
Am 15. Januar 1932 in Flossenbürg (Oberpfalz) in einer evangelischen Pfarrersfamilie geboren, hat sich Karl-Heinz Wagner mit seinem Geburtsort und dem KZ auseinandergesetzt. Nach dem Studium der Theologie in Tübingen und Erlangen wurde er 1958 in Fürth-St. Martin ordiniert, wo sein Vater ab 1943 als Priester wirkte.
Ökumenisches Tandem
Zuerst zwei Stationen in Oberfranken: Als Vikar in Bad Steben (1958-61), dann als Pfarrer bis 1972 in Burghaig, jetzt Kulmbach. 1972 wurde Wagner Militärseelsorger in Mellrichstadt, dann ab 1977 in Veitshöchheim. Im Juli 1982 wechselte er als evangelischer Pfarrer an das ÖZ Würzburg-Lengfeld. Gemeinsam mit dem katholischen Pfarrer Wolfgang Rieser bildete Wagner ein Ökumenisches Tandem.
In Wagners Amtszeit fielen wichtige Entscheidungen, wie die Verlegung des Pfarramts von Rottendorf nach Lengfeld, der Bau der St. Markus-Kirche in der Filialgemeinde Estenfeld, die Weichenstellung für die Einrichtung des Kindergartens „Regenbogen“ des ÖZ und der Erwerb der „Scheller-Mühle“ als neuem evangelischen Pfarrhaus direkt neben dem ÖZ.
Am 31.Mai 1995 wurde Wagner, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass im ÖZ Lengfeld „aus der räumlichen Nähe eine lebendige Nachbarschaft in bester Zusammenarbeit wurde“ (so der Evangelische Pressedienst 1995), in den Ruhestand verabschiedet. Wie beliebt er und seine Frau Anneliese in Lengfeld geworden waren, verdeutlichte der Vorsitzende des Bürgervereins Lengfeld, Wolf-Dieter Schmidt, als er sagte: „Ein Pfarrer geht – ein Freund bleibt“.
Auch im Ruhestand rastete Wagner nicht. So baute er ab Herbst 1995 die Notfallseelsorge in Würzburg auf, die er im September 2000 in jüngere Hände gab. Von 1990 bis 2004 war Wagner zudem Standortpfarrer der Johanniter in Würzburg.