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WÜRZBURG: Pfiffe und Blockaden für die Neonazis

WÜRZBURG

Pfiffe und Blockaden für die Neonazis

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    Gegendemonstranten versuchten den Zug der Neonazis durch Würzburg zu verhindern. Die Polizei musste die Strecke räumen.
    Gegendemonstranten versuchten den Zug der Neonazis durch Würzburg zu verhindern. Die Polizei musste die Strecke räumen. Foto: Norbert Schwarzott

    Um 18.27 Uhr war der Spuk in Würzburg vorbei: Dort, wo die Neonazis nach dem Eintreffen am Hauptbahnhof gegen 16.20 Uhr im Bereich des ehemaligen Posthochhauses von der Polizei quasi in die Öffentlichkeit geführt worden waren, musste die rund 70-köpfige Gruppe - begleitet mit Nazis-raus-Rufen - wieder zurück zum Zug.

    Nach einem Fazit des Polizeisprechers Heinz Henneberger verliefen sowohl der Zug zur Juliuspromenade bis ans Echter-Denkmal und zurück wie auch die Kundgebung selbst „weitgehend gewaltfrei“.

    Gleich in der Bismarckstraße wurden die Neonazis von Gegen-Demonstranten erwartet, die sich über Parteigrenzen vereint und aus vielen Bürgern aus allen Gesellschaftsschichten zusammengesetzt haben. Sie bildeten am Posthochhaus eine massive Blockade. Dem Zureden der Polizei schenkten sie vorerst keine Beachtung. Über Lautsprecher wurden sie gebeten, die „nicht angemeldete Aktion“ zu beenden und die Straße freizugeben. Diese Aufforderung wurde mit Pfiffen, Trillerpfeifen und Sprechchören quittiert. Unter der Menge bemühten sich Polizei-Mitarbeiter vom Kommunikationsteam in Leuchtwesten, auf die Nazi-Gegner einzuwirken. Beide Gruppen wurden im übrigen streng auseinander gehalten.

    Es dauerte schließlich fast bis 17 Uhr, als die Polizei diese erste Blockade mit eindeutigen Transparenten unter lauten Protesten auflösen konnte. Nach 50 Metern erfolgte eine zweite, wenn auch  kleinere Blockade. Entgegen der Absicht der Neonazis, durch die Kaiserstraße zum Julius-Echter-Denkmal zu ziehen, wurde die Gruppe von der Polizei durch die Koellickerstraße geleitet. Die Reden einiger Funktionäre gingen im lautstarken Trubel ihrer Gegner unter. Dazu kam, dass als Sprechanlage lediglich ein Megafon diente, das zudem noch auf der Straße lag und Richtung untere Juliuspromenade gerichtet war. Dort aber standen nur Polizeibeamte. Auch ein über der Innenstadt mehr oder wenige stehender Polizei-Helikopter tat als zusätzliche Lärmquelle sein übriges.

    Der Rückzug auf dem gleichen Weg zurück zum Bahnhof verlief mehr oder weniger ohne Zwischenfälle. Die Neonazis wurden dabei hermetisch von der Öffentlichkeit abgeriegelt.

    In Würzburg wurden laut Polizeibericht zwei linke Demonstranten festgenommen, weil sie eine Fahne entwendeten und anzündeten. Zudem haben die Polizeikräfte etliche Platzverweise ausgesprochen.

    Für Polizei-Sprecher Henneberger war der Einsatz der Ordnungskräfte „angemessen und adäquat“. Experten aus den involvierten Behörden bezeichneten den Veranstaltung als „gelungene Generalveranstaltung“ für die Groß-Demo am 1. Mai.

    Ein ausführlicher Bericht zu den Demonstrationen folgt.

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