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Würzburg: Pflegekassen verlängern Förderung für Präventionsprogramm

Würzburg

Pflegekassen verlängern Förderung für Präventionsprogramm

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    Mithilfe der richtigen Brille könnte rund ein Drittel der Senioren in Pflegeeinrichtungen wieder besser sehen. 
    Mithilfe der richtigen Brille könnte rund ein Drittel der Senioren in Pflegeeinrichtungen wieder besser sehen.  Foto: Manuel Reger, Blindeninstitutsstiftung

    Rund 150 voll- und teilstationäre Senioreneinrichtungen in Bayern haben seit seinem Start Ende 2016 an dem Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ teilgenommen. Die Laufzeit des Programms, das von der Blindeninstitutsstiftung durchgeführt wird, wurde nun um zwei weitere Jahre verlängert. Das teilte das Blindeninstitut Würzburg mit. Die Pflegekassen AOK Bayern, der BKK Landesverband Bayern, die IKK classic, die Knappschaft und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau – SVLFG werden auch 2020 und 2021 die Präventionsmaßnahme zum Sehen im Alter fördern.

    „Das Potenzial zur Prävention wird in Pflegeeinrichtungen bislang zu wenig genutzt. Wir sind daher dankbar, dass wir mit Unterstützung der Pflegekassen weiterhin in diesem wichtigen Bereich Aufklärungsarbeit leisten können“, sagt Sabine Kampmann, die das Präventionsprogramm leitet.

    Beratungsbedarf in Pflegeeinrichtungen ist groß

    Gestartet wurde das Programm auf Grundlage des bundesweiten Präventionsgesetzes Ende 2016. Seitdem wurde das interdisziplinäre Team am Blindeninstitut Würzburg erweitert, berät seit 2018 auch Tagespflegeeinrichtungen und hat seit 2019 einen zweiten Standort am Blindeninstitut Regensburg. Der Beratungsbedarf ist enorm – obwohl den meisten Menschen bewusst ist, dass das Sehvermögen im Alter nachlässt, sind sich die Wenigsten über die Auswirkungen im Klaren.

    Seheinschränkungen, die sich meist schleichend über Jahre hinweg entwickeln, werden oft viel zu lange toleriert. Dass sich eine Sehbeeinträchtigung durch Vorsorge und Therapien in ihrem Fortschreiten verlangsamen und teilweise ausgleichen lässt, ist vielen nicht bewusst. Das Ziel des Präventionsprogramms ist es, die Senioren in voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen durch eine aktive Gesundheitsförderung im Bereich Sehen in ihrer Alltagskompetenz zu stärken.

    Ergebnisse der ersten drei Jahre

    In den ersten drei Jahren wurden insgesamt rund 3200 Mitarbeiter in den teilnehmenden Pflegeeinrichtungen geschult, weitere 2000 Menschen nahmen an den öffentlichen Beratungsveranstaltungen teil und informierten sich über altersbedingte Augenerkrankungen und ihre Auswirkungen, Hilfsmittel und sozialrechtliche Ansprüche.

    Im Rahmen der Augenüberprüfungen wurden inzwischen rund 1300 Senioren untersucht. Das Ergebnis: Jeder zweite Bewohner wies Sehauffälligkeiten auf und erhielt die Empfehlung, dringend einen Augenarzt aufzusuchen. Im Durchschnitt leiden drei von vier Bewohnern unter einer Sehbeeinträchtigung, fünf Prozent sogar an Blindheit. Mithilfe der richtigen Brille könnte rund ein Drittel der untersuchten Senioren wieder besser sehen.

    Das Pflegeministerium unterstützt die Maßnahme

    „Ich freue mich sehr über den großen Erfolg des Präventionsprogramms und die Verlängerung um weitere zwei Jahre“, betont Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml. „Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium hat dieses wichtige Projekt von Anfang an unterstützt: So haben wir bereits im Vorfeld im Jahr 2012 die Entwicklung eines Leitfadens durch das Blindeninstitut Würzburg mit vielen Tipps für die Gestaltung von Pflegeeinrichtungen mit 300.000 Euro gefördert."

    Programmleiterin Kampmann resümiert: „Wir haben in den vergangenen Jahren viele wichtige Veränderungen angestoßen. Das bestärkt uns in unserem Tun und darin, uns weiterhin für die Belange pflegebedürftiger, sehbeeinträchtigter und blinder Menschen einzusetzen.“

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