Der renommierte Experte für Halbleiterphysik Professor Gottfried Landwehr ist im Alter von 83 Jahren gestorben, teilte die Uni in einer Pressemittelung mit. Darin wird der Professor als treibende Kraft für die Entwicklung der Fakultät für Physik und Astronomie beschrieben.
Landwehr ist am 22. August 1929 in Osnabrück geboren. Er studierte Physik in Karlsruhe und wechselte als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig. Nach der Promotion ging er in die USA. Zurück in Braunschweig, folgte 1964 die Habilitation. 1966 regte Landwehr eine Forschungseinrichtung an: Es folgte die Gründung des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart mit einer Zweigstelle in Frankreich. Diese Niederlassung leitete Landwehr bis 1983.
1968 folgte Gottfried Landwehr einem Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentelle Physik an der Universität Würzburg. Diesen Lehrstuhl leitete er bis 1999. Er engagierte sich wiederholt für modernste Forschungsprojekte: Seiner Initiative ist die Einrichtung des Mikrostrukturlabors und des Lehrstuhls für Technische Physik ebenso zu verdanken wie die Gründung des biophysikalisch orientierten Lehrstuhls, so die Pressestelle der Uni.
Zu den Schülern des Professors gehörte unter anderem Klaus von Klitzing. Dieser machte die entscheidenden Messungen, die zur Entdeckung des Quanten-Hall-Effekts führten. Dafür wurde von Klitzing 1985 der Nobelpreis für Physik verliehen.
Landwehr hat das Erasmus-Programms koordiniert, das es Würzburger Physik-Studierenden ermöglicht, an der Partneruniversität in Grenoble in Frankreich zu studieren. Über viele Jahre betreute er auch ein Doktoranden-Förderprogramm für Physiker aus China.
Gottfried Landwehr erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande, den Bayerischen Verdienstorden sowie die Ehrendoktorwürden der Universitäten Gießen und Grenoble. Die Universität Würzburg würdigte sein Engagement im Jahr 2003 mit der Verleihung einer Verdienstmedaille.