In diesem Sommer unternahm eine Pilgergruppe der Pfarreiengemeinschaft Kreuz Christi Eisingen-Kist-Reichenberg-Waldbrunn unter der geistlichen Leitung von Pfarrer Jerzy Jelonek eine achttägige Pilgerreise zu bewegenden Wallfahrtsorten in Nordpolen und Masuren. Dort wird besonders seit dem Sieg Polens über die Schweden im 17. Jahrhundert die Muttergottes als Schutzpatronin und Königin Polens verehrt.
Die Reise führte zunächst über Stettin und der kaschubischen Schweiz nach Danzig, eine Perle der Ostsee. Höhepunkte hier: Die Stadtbesichtigung und ein Besuch im Dom zu Oliwa, einem Stadtteil von Danzig, wo man in der dreischiffigen Basilika einem Orgelkonzert an der schönen Rokoko-Orgel mit 8000 Pfeifen lauschte. Während des Orgelspiels bewegen sich die Figuren der Engel mit Posaunen und Glocken. Der Innenraum besitzt 23 meist hoch- und spätbarocke Altäre. Am Nachmittag feierte man noch Gottesdienst in der Brigittenkirche in Danzig am 11 Meeter hohen Bernsteinaltar, geformt nach einer aufstrebenden Lilie, der dem Andenken der 28 Werftarbeiter gewidmet ist, die bei Protesten im Dezember 1970 um Leben kamen.
Die nächsten Reiseerlebnisse: Die Besichtigung der restaurierten gotischen, mittelalterlichen Marienburg, einst Hauptsitz des Kreuzritterordens und der größte Backsteinbau in Europa. Das ermländische Dörfchen Gietrzwald (früher Dietrichswalde) mit seinen Marienerscheinungen - zwei Mädchen berichteten, dass Ihnen von Juni bis September 1877 mehrmals die Jungfrau Maria erschienen sei. Das Städtchen Olsztyn (dt. Allenstein) am Flüsschen Alle mit seinem historischen Wahrzeichen, das hohe Tor und seinem berühmtesten Bewohner, dem Astronom Nikolaus Kopernikus. Die Wallfahrtskirche Heiligenlinde, auch hier hörte man ein Orgelkonzert an der prächtigen Orgel mit beweglichen Figuren und feierte einen beeindruckenden Gottesdienst am wunderschönen Altar.
Einen Augenblick der Betroffenheit und trauriger Erinnerung, bescherte der Pilgergruppe der Besuch der Wolfsschanze, Hitlers östlichem Hauptquartier und Schauplatz des misslungenen Attentats von Oberst Graf von Stauffenberg.
Die Rückreise hatte nicht weniger Reisehöhepunkte zu bieten: Das mittelalterliche Thorn; einzigartig die Bürgerhäuser und das Rathaus in Backsteingotik, viele Teilnehmer kauften hier die bekannten Kathrinchen (Lebkuchen). Die Erzkathedrale in Gniezno (früher Gnesen) ist das älteste polnische Erzbistum, Kirche des Erzbischofs und des Primas von Polen und beherbergt das Grab des hl. Adalbert. Im Jahre 966 wurde hier Mieszko I. getauft und im Jahre 1025 der erste polnische König gekrönt.
Ein beindruckender Abschluss der Reise war die Teilnahme eines Wallfahrtsgottesdienstes in deutscher und polnischer Sprache in Lichen Stary, einem noch jungen und monumentalen Wallfahrtsort, wo Pfarrer Jerzy Jelonek zusammen mit 28 Priestern die Messe zelebrierte.