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Winterhausen: Pionierinnen der Feuerwehr Winterhausen gewürdigt

Winterhausen

Pionierinnen der Feuerwehr Winterhausen gewürdigt

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    Nachgeholte Jubiläumsfeier für die Winterhäuser Frauenfeuerwehr von 1970 (von links): Bürgermeister Christian Luksch, Ursula Roder, die Gründungsmitglieder Helga Stühler, Anneliese Braungardt, Gisela Siebert, Ingrid Hiller, Elfriede Kneuker, Ingrid Zettl und Elisabeth Weller, hinten rechts Pfarrer Robert Foldenauer und stellvertretender Kommandant Fabian Retsch.
    Nachgeholte Jubiläumsfeier für die Winterhäuser Frauenfeuerwehr von 1970 (von links): Bürgermeister Christian Luksch, Ursula Roder, die Gründungsmitglieder Helga Stühler, Anneliese Braungardt, Gisela Siebert, Ingrid Hiller, Elfriede Kneuker, Ingrid Zettl und Elisabeth Weller, hinten rechts Pfarrer Robert Foldenauer und stellvertretender Kommandant Fabian Retsch. Foto: Klaus Stäck

    Eine nachgeholte Jubiläumsfeier fand im Saal des Bürgerhauses in Winterhausen statt. Die Frauen-Feuerwehrgruppe wurde im Jahr 1970 gegründet. Feiern zum 50-jährigen Bestehen verhinderte aber die Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021. Doch nun wurde bei einem Kaffeenachmittag mit Angehörigen und Gästen nachgefeiert.

    Helferinnen im Brandschutz waren allerdings um 1970 herum nichts ganz Neues. Im Zweiten Weltkrieg, als immer mehr Männer an die Front einberufen wurden und sich dadurch die Reihen in den Freiwilligen Feuerwehren drastisch lichteten, waren überall in Deutschland Frauen und Mädchen in den Freiwilligen Feuerwehren und im Luftschutz aktiv und unentbehrlich. Ihr Engagement auch in schwierigen und belastenden Situationen war damals selbstverständlich.

    Frauen sollten in die Bresche springen

    Nach 1945 geriet es aber schnell in Vergessenheit. Feuerwehrdienst galt wieder als Männerdomäne, an der die meisten Führungskräfte nicht rütteln ließen – bis sie die Not wieder einmal zum Umdenken zwang. Denn die Industrialisierung und die Veränderungen in der Arbeitswelt führten dazu, dass immer mehr freiwillige Feuerwehrmänner auswärts arbeiteten und an Werktagen tagsüber nicht für Einsätze zur Verfügung standen.

    Wieder sollten Frauen in die Bresche springen, denn sie waren damals noch längst nicht so ins Arbeitsleben eingebunden wie heutzutage und deshalb auch werktags meist im Ort. Auch die Freiwillige Feuerwehr Winterhausen wurde mit dem Auspendlerproblem konfrontiert. Wie aus Unterlagen der Wehr hervorgeht, hatte bereits Ende der sechziger Jahre der damalige Kommandant Walter Appenzeller die Lage erkannt und versuchte, Frauen für den Dienst zu gewinnen, was aber nicht einfach gewesen sei.

    Start mit neun Frauen im Jahr 1970

    Es habe lange Gespräche, viel Geduld und Ausdauer gebraucht. Aber 1970 fanden sich neun Winterhäuserinnen bereit, womit eine komplette Frauen-Löschgruppe gebildet werden konnte. Es soll die zweite in Bayern gewesen sein. Welche die erste gewesen war, darüber gibt es unterschiedliche Darstellungen in den Quellen.

    Bekannt ist aber, dass im damaligen Landkreis Ochsenfurt der Wert der Frauen in den Wehren schon sehr früh erkannt wurde. So ist belegt, dass bereits im September 1967 in Aub eine weibliche Löschgruppe gegründet wurde – zu einer Zeit, als das Wort Frau im Bayerischen Feuerwehrgesetz noch gar nicht vorkam. Sie gilt als erste ihrer Art zumindest in Franken.

    Die ursprüngliche Winterhäuser Frauengruppe absolvierte bereits 1971 ihre erste Leistungsprüfung. Teilnehmerinnen waren Elfriede Kneuker, Anneliese Braungardt, Gisela Siebert, Ingrid Zettl, Ingrid Hiller, Elisabeth Geringer, Ilse Wagner, Anna Lorenz und Helga Stühler. Einige der Gründungsmitglieder konnten nun bei der Jubiläumsfeier geehrt werden.

    Bürgermeister Christian Luksch dankte den Pionierinnen, die mit ihrem Mut und ihrer Tatkraft ein Vorbild seien und Ansporn für heutige Frauen und Mädchen sein sollten, Dienst in der Wehr zu tun. Im gemeinsamen Gebet erbat Pfarrer Robert Foldenauer den Segen für alle, die sich für den Nächsten in Notlagen einsetzen. Heute zählt die Freiwillige Feuerwehr Winterhausen sieben aktive Frauen und eine Jugendliche in ihren Reihen.

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