Der Würzburger Rapper Kanli (türkisch für „blutig“) hat sein neues Album „A.A.€.“ veröffentlicht, das mit Produzent Pacov entstanden ist. Dabei werden HipHop und House vermischt. Besonders stolz ist er auf das Musikvideo von „Play“, das im Kickers-Stadion gedreht wurde.
Frage: Was möchten Sie mit der Single „Play“ ausdrücken?
Kanli: „Play“ ist ein Song von meinem Album, es gab ihn schon vor dem Dreh. Der Text bedeutet, dass man „Play“ drücken und das Leben genießen soll.
Und hier könnt Ihr das Kanlis Musik-Video aus dem Kickers-Stadion sehen und hören.
Wieso fand der Dreh im Kickers-Stadion statt?
Kanli: Ich habe selbst mal bei den Kickers in der Jugend und dann in der dritten Mannschaft gespielt. Die Idee, im Kickers-Stadion zu drehen, habe ich schon länger. Und jetzt war der richtige Moment. Ich hatte eh geplant, ein Video mit viel Budget als Single fürs Album aufzunehmen. Das Video hat einen Wert von 10 000 Euro, es gibt ja auch Luftaufnahmen, die mit einer Drohne gemacht wurden. Es war schon immer ein Traum von mir, dort zu drehen und jetzt hat das alles funktioniert! Ich wünsche den Kickers viel Glück in der 2. Liga!
Gab es bei dem Dreh besondere Erfahrungen?
Kanli: Das Video wurde einen Tag nach dem Relegations-Hinspiel der Würzburger Kickers zu Hause gegen Duisburg gemacht. Der Müll, der im Video zu sehen ist, ist noch der vom Relegationsspiel.
Wie haben Sie die Erlaubnis bekommen, im Stadion zu drehen?
Kanli: Ich habe ein Vorstandsmitglied angerufen und ihn gefragt, ob wir rein dürfen. Außerdem habe ich mit meinem alten Trainer Stefan Hupp und dem Hausmeister gesprochen. Der Platzwart hat uns dann reingelassen. Allerdings mussten wir uns beeilen, weil um 17 Uhr das Stadion geputzt wurde.
Kanli Rapper Kanli (22 Jahre) wurde in Bergen auf Rügen geboren und wuchs in Würzburg in schwierigen Verhältnissen auf. Fünf Mal war er im Gefängnis, zwei Mal brach er seine Lehre ab und verlor einen Freund durch Suizid. Auch dank eins Schulwechsels bekam er noch die Kurve. Seitdem konzentriert er sich auf die Musik. Auf seinem Debüt-Album „Underdog“ thematisiert er in melancholischen, aggressiven und zuweilen humorvollen Liedern auch seine Aufenthalte in Psychiatrie und Gefängnis.