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Würzburg: Pogromgedenken in Höchberg

Würzburg

Pogromgedenken in Höchberg

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    Für jeden der sechs jüdischen Mitbürger, die von Höchberg aus deportiert wurden, stellte man eine Kerze des Erinnerns neben dem Koffer auf.
    Für jeden der sechs jüdischen Mitbürger, die von Höchberg aus deportiert wurden, stellte man eine Kerze des Erinnerns neben dem Koffer auf. Foto: Daniela Hartlieb

    Zum Jahrestag der Reichspogromnacht kamen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Menschen am Marktplatz zusammen, um der Opfer der Verbrechen des Nationalsozialismus, insbesondere der ermordeten Höchberger Juden, zu gedenken. Seit 2021 ist dort mit der symbolischen Kofferabstellung ein neuer  "DenkOrt Deportationen" entstanden, der an die sechs jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnert, die in den Jahren 1941 und 1942 von Höchberg aus in verschiedene Konzentrationslager deportiert wurden. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Marktes Höchberg entnommen.

    Bürgermeister Alexander Knahn mahnte: "Die Novemberpogrome markierten nicht den Anfang der Judenverfolgung in Deutschland. Sie waren ein widerwärtiger Gewaltausbruch, der auf lange Jahre der Diskriminierung, Einschüchterung und Anfeindung folgte. Sie waren ein Vorbote der unfassbaren Verbrechen der Shoah, die unsere Landsleute einige Jahre später verüben sollten. Und sie sind eine eindringliche Warnung an uns heute. Wir wollen eine weltoffene Gesellschaft sein. In unserem Höchberg soll kein Platz sein für Ausgrenzung und Diskriminierung. In unserem Höchberg soll kein Platz sein für Antisemitismus."

    Berichte von Zeitzeugen

    Eine besondere Emotionalität verbreiteten die beiden Zeitzeugenberichte, die via Beamer zu sehen waren. In dem einen berichtet Lore Mayer, die in einer jüdischen Familie in Frankfurt am Main aufwuchs, wie sie den Schrecken von brennenden Synagogen, zerstörten jüdischen Geschäften und die Misshandlung und Inhaftierung von Menschen jüdischen Glaubens in Konzentrationslagern im Jahr 1938 erlebte. In dem anderen erzählte Walter Philipson, wie er in der Pogromnacht zusammen mit seinen Eltern verhaftet wurde.

    Bevor sich die Ansammlung im Stillen wieder auflöste, wurde mit dem Verlesen der Namen der sechs jüdischen Mitbürger noch für jeden von ihnen eine Kerze des Erinnerns neben dem Koffer aufgestellt.

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