Er ist ein Mann mit Profil, mit Tatkraft und Lebensfreude. Und er ist eine Institution auf Kiliani, wo er in diesem Jahr doppelte Präsenz zeigte: Als Polizeioberkommissar ist German Keller für die Inspektion Würzburg-Stadt (früher Polizeiinspektion Würzburg-West) beim Wachdienst im Einsatz. In 38 Jahren hat er schon einiges erlebt. Unvergesslich bleibt ihm eine Massenschlägerei zwischen amerikanischen Soldaten und Zellerauern Ende der 80er Jahre.
Spielt in verschiedenen Kapellen
"Gottseidank ist es heute viel friedlicher", sagt er. Wie er seinen Einsatz sieht, macht er mit einem Fingerzeig auf den muskulösen Oberarm und auf den Kopf deutlich. "Beim Schlichten Kraft zu zeigen, ist gut, doch das Hirn einsetzen ist wichtiger." Sein zweites großes Talent als Musiker hat German Keller auf Kiliani im Festzelt gezeigt, wo er als Bassist mit Tuba und Bassgitarre als Ersatzmann beim Waldbrunner Musikverein aufgetreten ist.
Geboren ist Keller in Würzburg, aufgewachsen in Greußenheim, wo sein Vater 18 Jahre Bürgermeister war. Mit 13 hat er dort im Musikverein Tuba gelernt. Seit 1974 spielt er in allen möglichen Kapellen im Umkreis, tritt im Duo mit seiner Tochter auf, vor allem aber bei den "Gaudiprofis", mit denen er letztes Jahr beim Cannstatter Wasen war und am 22. Juli beim Feuerwehrfest in Hettstadt spielt.

Zwölf Jahre war er Gemeinderat in Greußenheim, sieben Jahre Vorsitzender des dortigen Sportvereins, nebenbei tritt er im Fasching als Büttenredner auf und spielt auch noch Theater auf der Greußenheimer Freilichtbühne, wo er in "Kaiser Karls Gericht" der Schmied war.
Dieses Jahr wohl letzter Einsatz auf Kiliani
Seinen Polizeidienst begann German Keller zunächst 1975 als Praktikant und dann 1976 als Beamter bei der Würzburger Bereitschaftspolizei, war dann in München im Einsatz, unter anderem beim Personenschutz für Franz-Josef Strauß. Seit 1980 ist er in Würzburg im Dienst. Sein Einsatz beim diesjährigen Kiliani-Volksfest wird wohl sein letzter dort sein, denn nach 38 Jahren Schichtdienst darf er nächstes Jahr in Pension. Ob er das wirklich tut, da ist er sich noch nicht sicher, denn er hängt mit Herzblut an seinem Polizeidienst, wie er sagt.