Würzburg "Police Line: Do not cross": Ein gelbes Absperrband hält die Besucher des Deutsch-Amerikanischen Volksfestes vom Karussell "Polyp" fern. Am Mittwoch ereignete sich dort um 1845 Uhr ein Unfall, bei dem sich fünf amerikanische Jugendliche Prellungen holten. Die Würzburger Staatsanwaltschaft hat den Ort absperren lassen, das Fahrgeschäft bleibt so lange geschlossen, bis die Unfallursache geklärt ist, erläuterte Polizei-Sprecherin Kathrin Iwanowitsch.
Und so rekonstruierte die Polizei nach Schilderungen von Zeugen den Unfall: Einer der Arme des "Polypen", an dem vier Gondeln hängen, hatte sich in niedriger Höhe urplötzlich abgesenkt. Die 53-jährige Karussell-Inhaberin hatte reaktionsschnell den Not-Aus-Schalter betätigt.
Das führte dazu, dass vier Gondeln nach unten sackten. Die Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren wurden dabei offensichtlich gegen die Sicherungsbügel gedrückt. Erste Informationen vom Volksfestplatz, es seien Kinder aus den Gondeln gefallen, erwiesen sich als falsch. Nach kurzer ambulanter Behandlung gingen die Jugendlichen mit ihren Eltern nach Hause. Am Donnerstag untersuchten Kripo, städtische Bauaufsicht und der TÜV Süd den "Polyp". Karl Metzger von der Bauaufsicht: "Das Baubuch für das Karussell ist auf dem neuesten Stand. Erst vor zwei Monaten hat der TÜV das Geschäft getestet." Die Untersuchungen dauern an, ein Ergebnis liegt noch nicht vor. In Schaustellerkreisen spricht man von einem defekten Hydraulik-Zylinder. "Das kommt schon mal vor", so ein Experte. Volksfest-Organisator Willi Lowinger ist glücklich, dass nicht viel passiert ist. Das Deutsch-Amerikanische Volksfest endet am Sonntag, 7. Mai, mit einem Feuerwerk.