Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Postkarten versenden über Internet

WÜRZBURG

Postkarten versenden über Internet

    • |
    • |

    Die Erfolgsgeschichte beginnt 2005 während eines Auslandssemesters in Südafrika. Die Würzburger BWL-Studenten belegen ein Seminar zum Thema Internetmarketing. Dort sollen sie ein Marketingkonzept für ein neues Produkt entwickeln. Beim Durchsehen ihrer Fotos kommt ihnen die Idee: Oma freut sich über ein Lebenszeichen der Enkel, hat aber kein Internet. Wie wäre es also, die Fotos nicht per E-Mail, sondern als gedruckte Postkarte zu schicken?

    Die Würzburger entwickeln eine Webseite, auf der man eigene Postkarten gestalten kann. Das Prinzip ist einfach: Die Nutzer können private Digitalfotos hochladen oder Motive aus einer Datenbank auswählen. Dazu können sie einen Text in Postkartenlänge verfassen. Die Daten werden gedruckt und schließlich als „echte Postkarten“ per Post verschickt.

    Die Studenten wagen den Sprung ins kalte Wasser und stellen die Seite online. Nach drei Tagen trifft der erste Auftrag ein. Nun ist Improvisationstalent gefragt. Justin aus dem Copyshop von Nebenan druckt die Karten und laminiert sie in mühevoller Handarbeit, die Würzburger kleben die Briefmarken auf. „Man braucht nicht immer für alles einen Plan, man sollte das Risiko einfach wagen“, erklärt Schmid im Rückblick das abenteuerliche Projekt. „Wir haben es nicht bereut.“

    Noch von Südafrika aus bemühen sich die beiden Würzburger um eine professionelle Lösung für die Produktion der Karten. Nach langer Suche finden sie schließlich eine Druckerei in Deutschland, die bereit ist, einzelne Postkarten auf Anforderung zu drucken. Der entscheidende Schritt ist gemacht, der betreuende Professor ist von seinen Studenten begeistert: „Ruft mich an, wenn ihr Millionäre seid“.

    Projekt wurde Selbstläufer

    Wieder zurück in Deutschland wird das Projekt zum Selbstläufer. Müller und Schmid finden heraus: Auch wenn an einzelnen Tagen wenig Karten nachgefragt werden, so lohnt sich das Geschäft doch vor allem an Weihnachten, an Ostern und am Muttertag. „Eine Postkarte ist einfach eine besondere Wertschätzung“, erklärt Müller. „Man löscht sie nicht wie eine E-Mail oder SMS. Man hängt sie sich an die Pinnwand oder stellt sie ins Regal.“

    2007 professionalisieren die Jungunternehmer ihr Geschäft. Die Webseite bekommt den Namen PokaMax (PoKa steht für „Postkarte“, Max steht für „Manuel und Axel“) und damit eine eigene Corporate Identity. Schmid und Müller gründen eine GbR, die im März 2009 in die PokaMax GmbH verwandelt wird. „Man wächst mit seinen Aufgaben“, resümiert Schmid. „Vieles haben wir uns mit der Zeit angeeignet.“ Durch eine Kooperation mit Uli Stein ist es beispielsweise möglich, auf der Webseite auch Motive des berühmten Cartoonisten als Karte verschicken zu lassen.

    Mittlerweile gibt es eine PokaMax-Applikation, mit der man seine Postkarte auf dem iPhone gestalten kann. „Unsere Vision ist, dass es von allen Handys aus möglich ist, Fotos zu schießen und direkt als Postkarte zu versenden“, erklärt Müller. Noch haben Müller und Schmid ihren Professor in Südafrika nicht angerufen. Aber der Mut zum Machen hat sich ausgezahlt. Die Beiden können von ihrer Geschäftsidee leben.

    „Bestes Essen trifft beste Bilder!“ – unter diesem Motto werden im Juli in der „Mensa des Jahres 2008“ am Exerzierplatz nicht nur bestes Essen, sondern auch beste Bilder serviert. Im ersten Stock der Stadtmensa können kuriose und grandiose Postkarten-Motive im DINA2-Format bestaunt werden. Die PokaMax GmbH will den Mensa-Gängern Gutscheine für kostenlose Postkarten schenken.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden