Je konkreter eine Patientenverfügung formuliert ist, desto besser können Ärztinnen und Ärzte den individuellen Behandlungswünschen ihrer Patientinnen und Patienten entsprechen. Ein Forschungsteam aus Würzburg hat untersucht, welche Vorsorgedokumente Bewohnende von stationären Pflegeeinrichtungen hinterlegt haben und was in Patientenverfügungen festgehalten ist.
Die Ergebnisse haben sie 2021 in der Thieme Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" publiziert. Für ihre Originalarbeit "Patientenverfügungen von Bewohnenden in Pflegeeinrichtungen – welche Behandlungssituationen und Behandlungsmaßnahmen werden vorausverfügt?" erhalten die Autorinnenund Autoren nun den "DMW Walter Siegenthaler Preis", wie es in einem Schreiben an die Presse heißt. Die Auszeichnung wurde am 2. Mai beim 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin verliehen.
13 Einrichtungen in und um Würzburg
In die Studie sind Daten aus 13 stationären Pflegeeinrichtungen in und um Würzburg eingeflossen. Der Soziologe Malte Klemmt, die Psychologin Professorin Dr. Silke Neuderth und die Rechtswissenschaftlerin Professorin Dr. Tanja Henking von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt haben in den Einrichtungsakten hinterlegte Dokumente erfasst und ausgewertet. Dabei haben sie eng mit der Medizinerin Professorin Dr. Birgitt van Oorschot, Leitende Oberärztin am Interdisziplinären Zentrum für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Würzburg, zusammengearbeitet.
Die Arbeit ist im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Autonomie im Gesundheitswesen" entstanden. Dieser wird seit 2018 von den Professorinnen Henking und Neuderth geleitet und vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert, wie es abschließend heißt.