„Bei uns kann sich jeder bewerben“, räumt geschäftsführender Vorstand Uli Stöger eine falsche Vermutung wegen des irreführenden Namens aus der Welt, dass nur Eisenbahner Wohnungen erhalten.
Zur Zeit hat die Baugenossenschaft 832 Mitglieder und verfügt über 620 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von über 43 000 Quadratmetern, 108 Garagen und 78 Kfz-Stellplätzen. „Wir bieten alles – vom Einzimmer-Appartement mit Kochnische bis zur 100 Quadratmeter großen Vier-Zimmer-Wohnung“, erklärte Stöger. Die durchschnittliche Kaltmiete beträgt 4,18 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2007 wurden für Modernisierung und Instandsetzung 1,39 Millionen Euro ausgegeben.
Bis auf ein Gebäude in Hettstadt befinden sich alle Wohnungen in den Würzburger Stadtteilen Frauenland, Sanderau, Heimgarten, Grombühl, obere Zellerau und der Pleich. „Wir gewährleisten ein Dauerwohnrecht, außerdem gibt es keine Kündigungen wegen Eigenbedarf“, betonte der geschäftsführende Vorstand. Die Baugenossenschaft betreibt kaum Werbung, da die „sehr gute Mundpropaganda“ dazu führte, dass eine Warteliste eingerichtet werden musste.
„Auch in Zukunft stellen wir sicheren Wohnraum zur Verfügung“, sagte Stöger. Aufgrund der Selbstständigkeit der Genossenschaft sei kein Verkauf von Häusern geplant. „Am weiteren Bestehen würde auch die mögliche Privatisierung der Bahn nichts ändern“, so Vorstandsmitglied Melanie Keller.
Interessierte können sich vorab kostenlos beraten lassen. „Erst wenn der Bewerber eine Wohnung haben will, muss er bei uns Mitglied werden“, erklärte Stöger.
Unabhängig von Launen
Ein bisschen stolz ist der Vorstand, dass die Baugenossenschaft die erste Einrichtung dieser Art in Würzburg war. Bereits vor 100 Jahren herrschten auf dem Wohnungsmarkt unbefriedigende Verhältnisse. Bei geringem Angebot waren die Mieten zu hoch und die Grundrisse der Wohnungen zu klein. Deshalb entstand die Idee, mit dem Zusammenschluss in einer Genossenschaft zum ersehnten Ziel zu gelangen: Der„kleine Mann“ sollte die Gelegenheit bekommen, einen für ihn bezahlbaren Wohnraum in der Nähe seines Arbeitsplatzes zu erhalten und unabhängig von den Launen des Vermieters zu werden.
Das dadurch bedingte Dauernutzungsrecht für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern sicherte den Mietern soziale Zweckbindung auf Lebenszeit. In der Feldlage „Lehnleite“ im heutigen Heimgarten kaufte die Baugenossenschaft damals das erste große Grundstück für die Errichtung von Kleinwohnungen für Eisenbahner und Postangehörige.
Info: Tel. (09 31) 7 73 00 oder im Internet: www.bew-wue.de