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Prof. Stefan Silbernagl: ein Pionier der Nierenforschung

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Prof. Stefan Silbernagl: ein Pionier der Nierenforschung

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    würzburg (rdf) Der Mediziner Stefan Silbernagl, der an diesem Samstag 65 Jahre alt wird, hat sich in der Forschung vor allem mit der Funktion der Nieren befasst. Er gilt weltweit als einer der Pioniere, die mit so genannten Mikromethoden den Transport von Aminosäuren und Peptiden an Zellen der intakten Niere untersuchten.

    Unter anderem hat Silbernagl eine Ultramikroanalyse-Technik entwickelt, mit der noch wenige Billionstel Gramm einzelner Aminosäuren gemessen werden können. Er entdeckte auch, dass Peptide - das sind kleine eiweißähnliche Moleküle - und bestimmte Zucker in den Nierenkanälchen ähnlich wie im Darm erst "verdaut" werden, bevor sie in die Nierenzellen aufgenommen werden. Auf weiteren Forschungsgebieten verbindet ihn seit zwei Jahrzehnten eine enge Zusammenarbeit mit Kollegen von der University of Arizona in Tucson (USA).

    Den Studierenden der Medizin und Zahnmedizin, der Biologie und der Pharmazie ist Stefan Silbernagl vor allem als Lehrbuchautor bekannt: Mit seinem amerikanischen Freund Agamemnon Despopoulos verfasste er einen "Atlas der Physiologie", der die Funktionen des Körpers in Wort und, was seinerzeit neu war, gleichzeitig in Bildern erklärt. Dieses Buch ist bislang in sechs deutschen Auflagen sowie in 15 weiteren Sprachen erschienen.

    Mit Florian Lang brachte der Würzburger Mediziner einen "Atlas der Pathophysiologie" heraus, der auch schon in sieben Sprachen übersetzt wurde. Gemeinsam mit Rainer Klinke schließlich gibt Silbernagl ein Lehrbuch der Physiologie heraus.

    Der gebürtige Berliner, der im Allgäu aufgewachsen ist, begann seinen wissenschaftlichen Weg an der Münchener Uni. Von dort wechselte er an die Uni Innsbruck, wo ihn 1981 der Ruf auf den Lehrstuhl I am Physiologischen Institut in Würzburg erreichte, den er seitdem innehat.

    Als Vorsitzender der Deutschen Physiologischen Gesellschaft und als Präsident der "Federation of European Physiological Societies" war Silbernagl Gastgeber mehrerer Kongresse. Zwölf Jahre hatte er das Amt des Sprechers eines Würzburger Sonderforschungsbereichs inne und wirkte als externes Mitglied der Gründungskommission beim Aufbau der Medizinischen Fakultät der TU Dresden mit. Von 1987 bis 1989 war er Dekan, von 1996 bis 2002 Studiendekan, und seit 2002 ist er erneut Dekan der Würzburger Medizinischen Fakultät.

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