Projektwoche in der Klasse 6m. Das Klassenzimmer ist – leer. Stattdessen haben sich die Kinder im ganzen Schulhaus verteilt. Die einen werkeln im Keller an einem Modell zur Klimaentwicklung, die anderen recherchieren in der Bibliothek zum Thema Farbwahrnehmung. Eine kleine Gruppe extrahiert im Labor Farbstoffe aus Pflanzen. Drei Mädchen streifen auf der Suche nach farbigen Flächen durchs Haus, die sich als Tarnhintergrund eignen. Im Werkraum werden Farbkarten für die Erzeugung von Nachbildern und ein Ratespiel hergestellt. Das zuständige Lehrerteam ist unterwegs, gibt Ratschläge, trägt Ideen bei, unterstützt.
Vielseitige Aktivitäten
„Wir haben versucht ein Oberthema zu finden, das aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln bearbeitet werden kann und das die Wünsche der Schülerinnen und Schüler einbezieht“, erklärt Klassenlehrerin Manuela Grimm.
Mit dem Thema Farbe ist das wunderbar gelungen. So bunt und vielseitig wie die Aktivitäten während der Projektwoche gestalten die Kinder der Hochbegabtenklasse auch den eindrucksvollen Präsentationsabend, zu dem sie ihre Eltern und Geschwister eingeladen haben. Kenntnisreich und sicher berichten die Sechstklässler von ihren Arbeiten und erklären Fachliches. Die Zuschauer werden z.B. über Farbwahrnehmungsstörungen, die Tarnung von Tieren oder Varianten des Body-Painting aufgeklärt. Besonders ansprechend ist der Abwechslungsreichtum in den Präsentationsformen. Filmsequenzen in Zeitlupe und Zeitraffer, Bilder, Modelle und live ausgeführte Versuche veranschaulichen und ergänzen die Vorträge.
Eigene Schwerpunkte setzen
Das Publikum wird großartig einbezogen. Da gilt es eine Brille zu testen, die Rot-Grün-Blindheit simuliert, man darf verschieden gefärbten Jogurt probieren und den Geschmack bestimmen, der je nach Farbe unterschiedlich wahrgenommen wird, obwohl es sich um die gleiche Sorte handelt. Es wird sogar eine Farbberatung für zwei Zuschauerinnen angeboten, bei der das Publikum mitentscheiden darf. Den furiosen Abschluss bilden schließlich die Mädchen der Body-Painting-Gruppe mit einer Schwarzlicht-Choreographie.
„Das Farbenprojekt zeigt“, fasst Manuela Grimm zusammen, „was uns in den Modellklassen wichtig ist: Die Schülerinnen und Schüler können ihre eigenen Schwerpunkte setzen und arbeiten möglichst eigenständig. Bei der Vorstellung lernen sie Verantwortung für ihre Ergebnisse zu übernehmen, die sie als Gruppe erarbeitet haben.“
Rundum gelungen
Die Fülle an Eindrücken und Ergebnissen aus einer knappen Woche ist enorm, die Vorstellung geht im Rausch der Farben rasch vorbei. Zum Glück hat man im Anschluss an die Präsentation die Gelegenheit, die Geräte, Spiele und Produkte selber zu testen und sich erklären zu lassen. Eine rundum gelungene Projektwoche, mit der die Kinder und ihre engagierten Klassenleiterinnen sehr zufrieden sein können.
Die Projektwoche, die einmal im Jahr stattfindet, gehört zum Konzept der Modellklassen für besonders begabte Schüler am Deutschhaus-Gymnasium. Für die nächstjährige 5. Jahrgangsstufe nimmt die Schule wieder Schüler auf. Für Interessierte wird am Donnerstag, 5. März, um 19 Uhr im Deutschhaus-Gymnasium ein Elterninformationsabend angeboten. Internet: www.modellklassen-dhg.de
Von: Ute Meyer, StDin, Mitarbeiterin der Schulleitung