Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

REGION WÜRZBURG: Protest gegen „die Störenfriede“

REGION WÜRZBURG

Protest gegen „die Störenfriede“

    • |
    • |
    Übergabetermin: Die BI Estenfeld-Mühlhausen überreichte bei der Regierung von Unterfranken etwa 150 Einsprüche zu WK 51, die Bürger aus Burggrumbach und Mühlhausen unterzeichnet hatten. Das Bürgerforum Kitzinger Land hatte ihre Einsprüche für die ganze Region formuliert; im Bild (von links) Norbert Schneider, Günther Prinz, Albrecht Moreth, Klaus Hehn, Oliver Weidlich.
    Übergabetermin: Die BI Estenfeld-Mühlhausen überreichte bei der Regierung von Unterfranken etwa 150 Einsprüche zu WK 51, die Bürger aus Burggrumbach und Mühlhausen unterzeichnet hatten. Das Bürgerforum Kitzinger Land hatte ihre Einsprüche für die ganze Region formuliert; im Bild (von links) Norbert Schneider, Günther Prinz, Albrecht Moreth, Klaus Hehn, Oliver Weidlich. Foto: Foto: BI

    (hig/rwe) Frischer Wind herrschte plötzlich bei der Regierung von Unterfranken, als am Donnerstag zahlreiche Vertreter von Bürgerinitiativen (BI) und Interessengruppen auftauchten und ihre Einsprüche zum Thema „Windkraftanlage“ im nördlichen Landkreis sowie im benachbarten Main-Spessart-kreis überreichten. Das Bürgerforum Kitzinger Land hatte ihre Einsprüche für die ganze Region formuliert.

    Die BI Estenfeld-Mühlhausen überreichte etwa 150 Eingaben zum Vorranggebiet WK 51, die Bürger aus Burggrumbach und Mühlhausen unterzeichnet hatten. Weitere 157 Einsprüche kamen von Windkraftkritikern aus der Gemeinde Hausen mit ihren Ortsteilen Erbshausen-Sulzwiesen und Rieden. Zuvor hatten sie von Haus zu Haus 852 Unterschriften gesammelt und an die Gemeinde zum Widerspruchverfahren weiter gegeben. „Geduldig und interessiert“ habe sich Regierungsdirektor Oliver Weidlich die Belange der Bürgerinitiativen angehört, heißt es in Pressemitteilungen.

    Auf der neuesten Karte, die von der Regierung erstellt wurde, sind in Unterfranken 150 Windkraftanlagen eingezeichnet, die in Betrieb sind, zu denen aber 57 genehmigte kommen werden. Viele kritisieren, dass immer mehr landschaftsprägende Windkraftanlagen gibt. „Klar wollen wir auch die Energiewende, doch muss deshalb gleich das ganze Landschaftsbild zerstört werden,“ sagte Gerhard Langer, Sprecher der Hausener.

    Deshalb habe die Gruppe bei der Regierung von Unterfranken, Sachgebiet 24 „Raumordnung, Landes- und Regionalplanung“ fristgerecht Einspruch gegen den Entwurf des Regionalplans Würzburg 2 erhoben. Darin stehe unter dem Kapitel „Erneuerbare Energien“ folgender Abschnitt: In den Vorbehaltsgebieten für Windkraftnutzung soll der Errichtung überörtlich raumbedeutsamer Windkraftanlagen bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen ein besonderes Gewicht beigemessen werden. Als Vorbehaltsgebiete für die Errichtung raumbedeutsamer Windkraftanlagen (Vorbehaltsgebiete für Windkraftnutzung) werden folgende Gebiete ausgewiesen: WK 28 „Nordwestlich Hausen“ Gemeinde Hausen, Landkreis Würzburg, Stadt Arnstein, Landkreis Main-Spessart.

    Im Protestschreiben an den Planungsverband wird begründet, dass durch die Größe und ihr auffälliges Erscheinungsbild aufgrund der drehenden Rotoren die Windkraftanlagen ständig sichtbar seien. Sie erzeugten Schallemissionen und verursachten Schlagschattenwurf. Die Landschaft werde in diesem Raum insbesondere von dem großen Waldgebiet des „Gramschatzer Waldes“ und vom Münster „Mariä Himmelfahrt und St. Georg der Große“ der weilerartigen Klosteranlage „Fährbrück“ geprägt.

    Den Windkraftanlagen würden – zusammen mit WK 6 „Südwestlich Binsbach“ Stadt Arnstein, Landkreis Main-Spessart, Markt Rimpar, Landkreis Würzburg und WK 27 „Nordöstlich Gramschatz“ Markt Rimpar, Landkreis Würzburg Stadt Arnstein und Landkreis Main-Spessart – mit einem Abstand von drei bis vier Kilometer zu Kirche und Kloster „eine völlig neue Dominante in dieser Landschaft darstellen.“

    Ebenso klare Worte fanden bei der Übergabe in Würzburg auch Hausener Bürger, wie beispielsweise Annette Schmiedl: „Wir wollen uns und unseren Kindern eine unverbaute Landschaft hinterlassen“. Während auch Claudia Völk weiterhin „ohne Störenfriede“ in der Landschaft leben möchte, wägt Adolf Scheller ab. „Klar müssen wir die technische Möglichkeiten der Energiewende nutzen, aber nur da, wo es auch sinnvoll ist“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden