Thomas Wurmb demonstrierte mit seinem Team in den ZDF-Kindernachrichten „logo!“ bei KiKA, wie Kinder schon im Alter von zehn Jahren Erste Hilfe leisten können. Der Leiter der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin am Uniklinikum Würzburg geht mit seiner Arbeitsgruppe Notfallmedizin regelmäßig in Würzburger Schulen und bringt Dritt- bis Sechstklässlern bei, wie sie blutende Wunde versorgen, Personen in die stabile Seitenlage bringen oder wiederbeleben können. Das geht aus einer Pressemitteilung des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) hervor, der auch die folgenden Infos entnommen sind.
In der Schule lernen die Kinder fürs Leben. Aber lebensrettendes Wissen ist nicht in allen Schulen fester Bestandteil des Lehrplans. „Dabei sind auch sehr junge Kinder durchaus in der Lage, eine Wiederbelebung durchzuführen“, so Prof. Thomas Wurmb von der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am (UKW). Der Professor für Notfall- und Katastrophenmedizin baut hier auf seine Erfahrungen als Vater von zwei Töchtern und auf die ersten Ergebnisse, die er mit seinem Team im Rahmen eines Forschungsprojekts in den Klassen 3 bis 6 an Grundschulen und weiterführenden Schulen gesammelt hat.
Um möglichst vielen Kindern zu zeigen, wie sie im Notfall Leben retten können, hat sich Professor Wurmb an die Kindernachrichten „logo!“ bei ZDF KiKA gewandt und vorgeschlagen, gemeinsam mit „logo“ und der 4. Klasse der Würzburger Schule Vinzentinum ein solches Training zu drehen.
Kinderlieder helfen bei der Wiederbelebung
Die Mädchen und Jungen lernen in den Kursen, wie sie blutende Wunden versorgen und mit bewusstlosen Personen umgehen. Ganz wichtig sei zunächst an den Eigenschutz zu denken und darauf zu achten, dass man sich selbst nicht gefährdet, rät Wurmb. Idealerweise ruft man noch andere zur Unterstützung dazu. Dann gilt: „Prüfen, Rufen, Drücken!“ „Wir müssen zunächst prüfen, ob die Person, die Hilfe benötigt, noch ansprechbar ist und atmet. Dann rufen wir den Notarzt über die 112. Wenn die Person noch atmet, bringen wir sie in die stabile Seitenlage. Wenn wir keine Atmung hören, beginnen wir mit der Reanimation“, erklärt Thomas Wurmb.
„Früher hat man gedacht, dass Kinder nicht genügend Kraft haben, um eine Herz-Druckmassage durchzuführen. Doch es kommt weniger auf die Kraft als auf die richtige Technik an.“ Und die dürfen die Kinder an sogenannten Reanimationsphantomen trainieren. Sie können sich merken: 100 Mal pro Minute etwa 5 Zentimeter tief auf das Brustbein drücken. Um im Rhythmus zu bleiben, hilft es, wenn sie bestimmte Lieder im Kopf abspielen. Ideal für den richtigen „Takt“ einer Wiederbelebung sind die Titellieder von Pippi Langstrumpf, Wickie und die starken Männer sowie der Klassiker von Rolf Zuckowski „In der Weihnachtsbäckerei“.
Schließlich gibt es noch eine Grundregel, die es für die Kinder zu lernen gibt: „Das einzige, was ihr falsch machen könnt, ist nichts zu machen!“