Im 4 x 11 Jubiläumsjahr des Kleinrinderfelder Karneval Clubs (KKC) war die erste von zwei Prunksitzungen in der alten Schulturnhalle ein Höhepunkt im Veranstaltungsreigen. Wie seit 1976 üblich werden die Kulissen für die Sitzung immer in Handarbeit hergestellt, informierte Sitzungspräsident Matthias Hollenbach das närrische Publikum.
Das war ganz verzückt von den barocken Erscheinungen des Elferrates, der in Kleinrinderfeld nur aus Frauen besteht. Der Sitzungspräsident hatte seine Narrenkappe mit den langen Federn gegen eine barocke Perücke getauscht, sich aber sonst nicht verändert.
Viel Wert wird beim KKC auf die tänzerische Ausbildung gelegt. Kein Wunder also, dass die Marschtänze und die Schautänze beim Publikum bestens ankamen. Das freute auch Prinz André I., der zusammen mit seiner Schwester Carina I. in diesem Jahr das Kleinrinderfelder Prinzenpaar darstellt. Carina I. bekannte, dass sie schon von Kindesbeinen an davon träumt einmal Prinzessin zu sein.

Arbeitsloser Sitzungspräsident gab seine Bewerbung ab
Gleich mehrere Gastvereine wohnten der Sitzung bei, man kommt eben gerne nach Kleinrinderfeld. Neben den Kümmeltürken aus Winterhausen waren auch der Faschingsclub aus Thüngersheim, die Fasenachtsgilde aus Gaukönigshofen und ganz überraschend die KG Elferrat Würzburg mit ihrem Prinzenpaar und der Ranzengarde gekommen.
Fast hätte es einen Wechsel auf dem Stuhl des Sitzungspräsidenten gegeben, denn Bernd Kleinschitz aus Greußenheim hatte sich in seiner Bütt als arbeitsloser Sitzungspräsident doch glatt um das Amt in Kleinrinderfeld beworben. Doch der KKC blieb standhaft, man weiß eben, was man an Matthias Hollenbach hat. Diese Wohlwollen genießt auch Tobias Jodl. Der Nachwuchsbüttenredner des KKC ist in der unterfränkischen Faschingsszene kein Unbekannter mehr, auch dank seiner Fernsehauftritte. Geblieben ist seine Bütt in Reimform, in diesem Jahr als Feuerwehrmann, der auch schon mal den Klappstuhl auspackt und einem Feuer mit seinen Kameraden zuschaut.
Tanzgruppe zeit Schönheit der Heimat
Neu auf der Bühne waren in diesem Jahr Franz-Josef Scheder und Sabine Seubert als "Läusl und Lisbeth". Sie nahmen sich das Geschehen in der Gemeinde vor und hielten dem Volk den sprichwörtlichen Spiegel perfekt vor. Egal ob das fehlende "Mitfahrerbänkle" oder die Wildsau im Fenster eines Gasthauses, ihre Pointen saßen. Doch wie zeigten es die Mädels vom Juniorenschautanz, am schönsten ist es doch daheim. So konnten die Untoten des Männerballetts des TSV oder die Happy Girls mit ihrem Wikinger-Tanz die Besucher zwar kurzfristig entführen, aber dann besann man sich wieder, dass man "dahoam" ist. Das sahen auch die amtierende Bürgermeisterin Eva Maria Linsenbreder und ihre möglichen Nachfolger Dominik Hetzer und Harald Engbrecht so, die alle an der Sitzung anwesend waren.
Die MitwirkendenKKC Wichtelgarde, Faschingsclub Thüngersheim, Wolfgang Huskitsch, die KKC Narrenminis, Bernd Kleinschitz, Tanzmariechen Nina Reiniger, Juniorengarde KKC, Turedancer, EAVRZ Maximilian und Jochen, Juniorenschautanz KKC, Männerballett TSV Kleinrinderfeld, Prinzengarde KKC, Bauer Eugen, Abräumer, Tobias Jodl, Happy Girls, Läusl und Lisbeth, Thomas Müller, Karneval Club Kümmeltürken Winterhausen, Hot Stampers und 1. KG Elferrat Würzburg.