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OBERDÜRRBACH: Prunksitzung: Ungehorsam in Oberdürrbach

OBERDÜRRBACH

Prunksitzung: Ungehorsam in Oberdürrbach

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    Viel Applaus: In der Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft Knorrhalla begeisterte die Rote Garde.
    Viel Applaus: In der Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft Knorrhalla begeisterte die Rote Garde. Foto: Foto: Fotos (2): Christian Ammon

    Die Knorreköpf im Elferrat der Karnevalsgesellschaft Knorrhalla Oberdürrbach sind gestandene Mannsbilder, aber in der laufenden Session verschlug es sogar dem ansonsten wortgewandten Ludwig Meckelein die Sprache. Vielleicht war es auch das Motto „Sizilien und das Frankenland, gehen im Fasching Hand in Hand“ der mit über 200 Narren wieder gut besuchten vierstündigen Prunksitzung, das die Narren zum Ungehorsam angestiftet hatte.

    „Dir brönnt gleich der Kiddel“, schleuderte etwa Otmar Schraud dem Sitzungspräsidenten am Ende seiner Bütt als Feuerwehrmann „Kümmerle“, dem Sohn von „Bauer Eugen“, der in der letzten Session die Dürrbachtalhalle gehörig aufgemischt hatte, in breitestem Fränkisch entgegen, als dieser ihm den Sessionsorden umhängen wollte.

    Kaum besser weg kam der Elferrat bei der mürrisch dreinblickenden Putzfrau Ines Procter, die nach gründlichem Wischen der Bühne die Fräcke der ehrwürdigen Herren mit Klobürste und Putzwasser „segnete“. Nur gut, dass Martin Trageser als Figaro sein Opfer Joachim Scheckenbach gleich selber mitgebracht hatte. Gekonnt frisierte er den Eingeschäumten mit einem Krummsäbel, jedoch nach Ansicht der Vollbärtigen im Elferrat zu nahe an ihrem Podest. Nur gut, dass der zur Opernmusik von Verdi Malträtierte gleich selber zur Pistole griff. Zudem hatten bereits zu Beginn der fünften Jahreszeit im November Conny Rosenberger-Bitos, die sich mit einigen ihrer Geschlechtsgenossinnen in der Elferrat gemogelt hatte, im Parlament der Narren gefordert „Elferrätinnen an die Macht!“.

    Kein Wunder, dass es um das Selbstwertgefühl des starken Geschlechts nicht zum Besten stand. Aufatmen für den Elferrat hieß es eigentlich nur bei den Auftritten der von ihren Trainerinnen auf Disziplin getrimmten Gardentänzerinnen, den Gastgeschenken der RoKaGe Rottendorf und den Kümmeltürken aus Winterhausen.

    So richtig wohl fühlte sich der Sitzungspräsident jedoch erst mit dem Einzug des Würzburger Elferrats mit Ranzengarde. Endlich konnte auch er sich auf die Bühne trauen und mit Unterstützung von Prinz Ralph I. und Martina II. entspannt schunkeln und klatschen. Und dann gab es noch ein großes Lob: Denn davon, dass die Narren im Publikum „nackt“, also unverkleidet, zur Sitzung gekommen wären, wie das Burkard Pfrenzinger kurz vorher bei einem anderen Auftritt erlebt hatte, konnte in der Dürrbachtalhalle keine Rede sein.

    Da gab es die junge Dame, die ihren gesamten Kopf mit einem Verband umwickelt hatte und einem medizinischen Notfall ähnlicher sah als einem Narren. Ein anderer kam gleich mit Krücken angehumpelt, geradewegs vom Skifahren. Daneben ein ernst aussehender Herr in strahlendem Arztweiß mit Stethoskop um den Hals.

    Von der Knorrhalla geehrt wurden Elferratspräsident Karl-Dieter Knorz, Ulrike Schlütz-Büch, Sabine Wolfinger (Senatoren), Oskar Schubert (Ehrensenator), Charlotte Schloßareck (Ehrenmitglied) und Trainerin Sabrina Schubert (Treueabzeichen im karnevalistischen Tanzsport des Bundes Deutscher Karneval, BDK).

    ONLINE-TIPP

    Viel stimmungsvolle Fotos von der Prunksitzung im Internet: wuerzburg.mainpost.de

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