Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Psychologie-Studium: Vorwürfe gegen Uni Würzburg

WÜRZBURG

Psychologie-Studium: Vorwürfe gegen Uni Würzburg

    • |
    • |
    Außenaufnahmen der Neuen Universität Würzburg am Sanderring im Winter
    Außenaufnahmen der Neuen Universität Würzburg am Sanderring im Winter Foto: Thomas Obermeier

    Die Aufregung um die Masterstudienplätze im Fach Psychologie an der Uni Würzburg gehen in eine neue Runde. Zu Beginn des Semesters hatte die Universität über 30 Plätze gestrichen – gut ein Drittel. Absolventen des Bachelorstudiengangs, die mit einer Zusage für ein anschließendes Masterstudium gerechnet hatten, waren geschockt. Erst als Protest laut und das Kultusministerium aktiv wurde, nahm die Uni die Entscheidung zurück. Offiziell sprach man von einem „internen Versehen“. Nun erhebt der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal einen schweren Vorwurf: Er vermutet „hinter den Kürzungen den Versuch, zur Verfügung stehende Gelder auf Kosten der Psychologie-Bachelorabsolventen in andere Fachbereiche und Projekte fließen zu lassen“.

    Das Pikante: Vom Bayerischen Kultusministerium erhält die Uni bis einschließlich 2018 Sondermittel in Höhe von 250 000 Euro. Allein in diesem Jahr waren es 90 000 Euro und zwar zweckgebunden für den Masterstudiengang Psychologie. Auf eine Anfrage Rosenthals zu den Hintergründen der Plätze-Streichung hatte das Ministerium geantwortet, die Uni habe hier „im Rahmen ihrer Autonomie“ gehandelt und „intern anderweitige Festlegungen hinsichtlich des Einsatzes verfügbarer Ressourcen getroffen, diese teilweise in andere Bereiche umgeschichtet und zum Teil aus Versehen nicht in die Kapazitätsberechnung einbezogen“.

    Auf Anfrage dieser Redaktion wies Uni-Pressesprecherin Esther Knemeyer Pereira die Vermutung Rosenthals scharf zurück. Es sei nicht zutreffend, dass von den genannten Mitteln Gelder „auf Kosten der Bachelorabsolventen in andere Fachbereiche und Projekte“ geflossen seien. „Die Verwendung dieser Mittel erfolgte und erfolgt selbstverständlich vollständig und ausschließlich im Masterbereich Psychologie.“ Im Übrigen habe die Uni die Sondermittel des Ministeriums um weitere 56 000 Euro erhöht.

    Das Kultusministerium hatte die Uni gebeten, „die Entscheidung, Stellen aus der Psychologie abzuziehen und teils in andere Bereiche umzuschichten, rückgängig zu machen“, so Ministeriumssprecher Ludwig Unger gegenüber der Redaktion. „Es ist bedauerlich“, so Unger weiter, „dass der Irrtum nicht frühzeitiger erkannt und korrigiert wurde“. Es könne „nicht jede Verwendungsentscheidung“ der Universität vorab dem Ministerium zur Billigung vorgelegt werden. Ausschließen ließen sich solche Irrtümer nicht. „Vergleichbare Fälle an anderen Universitäten“ sind der Pressestelle des Ministeriums allerdings auch nicht bekannt.

    Als der Lapsus bekannt wurde, reagierte die Uni und stellte für das laufende Semester 28 Masterplätze wieder zur Verfügung.

    Laut Knemeyer Pereira liegt damit „der Anteil der Bachelorabsolventen, die in Würzburg ein Masterstudium in Psychologie beginnen, im Wintersemester 2016/17 mit 81 Prozent“ um vier Prozent höher als im Wintersemester des Vorjahres. Nach Informationen der Redaktion sind damit noch neun Bachelorabsolventen ohne Masterplatz. Ihnen rät das Ministerium, „sich an anderen Universitäten zu bewerben“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden