Ungefähr seit 15 Jahren ist ein Radweg von Uffenheim nach Brackenlohr Thema in etlichen Stadtratssitzungen gewesen. Viele Worte und Versprechen hat es gegeben, nur aus dem Weg ist bislang nichts geworden. Das soll nun anders werden. "Stadt und Land" heißt das Förderprogramm des Bundes, das bei der Verwirklichung helfen soll.
Wie viele Gespräche Bürgermeister Wolfgang Lampe (SPD) wegen das Radweges mit dem Staatlichen Bauamt schon geführt hat, kann er nur mit "viele" beantworten. Enttäuscht ist er auch über eine, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, wenig ergebnisreiche Fahrt nach München. "Es tut sich nichts", hatte er feststellen müssen. Was ihn besonders verwundert, dass es der Weg auch nicht in das Radwegebauprogramm im vergangenen Jahr geschafft hatte.
Im Herbst 2018 waren etliche Stadträte ziemlich erbost
Eine heftige Diskussion im Finanzausschuss hatte es zum Beispiel im September 2018 gegeben. Damals waren etliche Stadträte ziemlich erbost. Denn es war darum gegangen, dass die Stadt nun in Sonderbaulast selbst den gewünschten Weg bauen könne. Weitere Gespräche mit den beiden Landtagsabgeordneten Hans Herold (CSU) und Gabi Schmidt (Freie Wähler) folgten. Letztere hatte im Herbst 2020 nochmals nachgehakt.
Die Antwort aus München, die Gabi Schmidt bekam: "Das Staatliche Bauamt Ansbach beabsichtigt, im Zuge der Erneuerung der Fahrbahn zwischen Adelhofen und Uffenheim die scharfe Kurve am westlichen Ortsausgang von Uffenheim zu entschärfen und an der Abzweigung nach Brackenlohr eine Linksabbiegespur zu bauen. Mit der Stadt Uffenheim ist vereinbart, im Zuge der Straßensanierung auch einen begleitenden Radweg auszuschreiben und zu bauen."
Weiter heißt es, dass sich die Stadt Uffenheim verpflichte, die Planung zu übernehmen, den Grunderwerb zu tätigen und die für den Bau des Radwegs in Aussicht gestellten Mittel aus der Sonderbaulastförderung zu beantragen. Weil aber die Voraussetzungen für den Bau des Radweges seitens der Stadt Uffenheim noch nicht vorlägen, sei auch die Straßensanierung als Teil dieser Gemeinschaftsmaßnahme vorerst bis 2022 zurückgestellt.
Man dachte lange, das Staatliche Bauamt zur Tat schreitet
In Rats- oder Ausschusssitzungen hatte es aber seit Jahren immer geheißen, dass der Radweg der Stadt versprochen worden sei. Deshalb ging man lange davon aus, dass der Weg vom Staatlichen Bauamt auch gebaut werden würde. Das sei der eigentliche Wunsch, sagte Bürgermeister Wolfgang Lampe nun in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Bauausschusses. Doch der werde nicht erfüllt, denn dann müsste zudem ein wasserrechtliches Verfahren in Gang gesetzt werden.
Doch nun scheint eine Lösung in Sicht: Das Förderprogramm "Stadt und Land" des Bundes. Für den Radweg gebe es damit eine 80-prozentige Förderung, auch für die Planung, erklärte Bürgermeister Lampe. Wenn der Bau 2022 beginne, sei dies auch im Haushalt machbar. Denn heuer werde man wegen Corona mit einem, im nächsten Jahr mit zwei blauen Augen davonkommen, prognostizierte Wolfgang Lampe. 2023 sehe es dann besser aus. Lampe rechnet mit Baukosten in Höhe von einer halben Million Euro für den Radweg.
"Das sind super tolle Nachrichten"
Erfreut nahm der Ausschuss diese Lösung auf. "Das sind super tolle Nachrichten", freute sich Achim Endreß (CSU). Seine einzige Sorge sei, dass die beabsichtigte Entschärfung der Kurve zu schnellerem Fahren führe, was am Ortseingang von Uffenheim nicht wünschenswert sei. "Wir haben lange genug auf die Einlösung von Versprechen gewartet", meinte Dritte Bürgermeisterin Ruth Halbritter (Grüne). Auch für Wolfgang Barz (SPD) ist das eine schöne Sache, wenn "wir dies jetzt so machen können".
Bis Ende September muss nun eine fertige Planung vorliegen. Der Ausschuss gab grünes Licht für den Gang ins Verfahren.