Wie berichtet, hatte zweiter Kommandant Volker Heidenblut seinen Rücktritt ein Jahr vor der regulären Wahl erklärt. In seiner neuen Stelle als Lkw-Fahrer könne er das Amt nicht im erforderlichen Umfang ausüben. Vorher war er hauptberuflicher Feuerwehrmann auf dem inzwischen geschlossenen US-Militärflugplatz Giebelstadt. Sowohl inhaltlich als auch von den zeitlichen Möglichkeiten des Schichtdienstes her ideal, wie Kommandant Wolfgang Raps feststellte. Bürgermeister Peter Wesselowskys Idee, die von einer großen Stadtratsmehrheit mitgetragen worden sei, Heidenblut Arbeit in einer städtischen Einrichtung zu verschaffen, war nicht zu verwirklichen. Man habe einem betriebsinternen Bewerber den Vortritt lassen müssen, sagte Wesselowsky.
Auch auf Kommandant Wolfgang Raps lastet der Druck der Arbeitswelt. Bei seinem Brötchengeber, der Regierung von Unterfranken, wird die Kosten-Leistungs-Rechnung aufgrund freistaatlichen Sparzwangs streng gehandhabt. Freistellungen für ehrenamtliche Tätigkeiten wären da nur in begrenztem Umfang möglich.
Für die Nachfolge von Heidenblut gab es zwei Bewerber. Die Aktiven entschieden sich mehrheitlich für Marco Paul, der in der Wehr etliche verantwortliche Funktionen inne hat. Hauptberuflich ist er ebenfalls Feuerwehrmann bei der US-Armee, konnte aber von Giebelstadt nach Grafenwöhr wechseln. Die schichtfreie Zeit verbringt er in der Heimatstadt.
Volker Heidenblut hatte auch den stellvertretenden Vereinsvorsitz aufgegeben. Ehrenkommandant Max Mark hätte es gern gesehen, dass – wie bisher üblich – der stellvertretende Kommandant dieses Amt ausübt, weshalb er Marco Paul vorschlug. Doch die Mehrheit der Vereinsmitglieder brach mit der Tradition und wählte Gerätewart Dieter Fuß.
Bei zwei Enthaltungen und ansonsten einstimmig wurde Sabine Hemmkeppler zur neuen Schriftführerin gewählt, die Sandra Jungbauer nachfolgt. Für Gerd Grünewald, der seinen Posten zur Verfügung stellte, wurde Ralf Freund einstimmig zum neuen Kassier gewählt. Bei den Kassenprüfern wurde Walter Herrmann bestätigt. Nachfolger des im letzten Jahr verstorbenen Matthäus Kleinschrod ist Thomas Cunko.
Vor der Wahl hatte Kommandant Raps die Frage nach der Feuerwehr im Jahr 2020 aufgeworfen. Manches wäre rein ehrenamtlich nicht mehr zu machen. Über eine gewisse Professionalisierung, in welcher Form auch immer, müsse nachgedacht werden. Gleichzeitig dankte er namentlich aktiven Mitstreitern, die viel Arbeit auf sich nähmen. Andererseits kritisierte er, dass es einige Kameraden an der Einstellung zum Dienst fehlen ließen.