Die Diskussionen über das Rauchverbot in Gaststätten oder Restaurants in Deutschland verfolge ich seit einer Reise nach Italien nur mit einem Schmunzeln. Ohne Ausnahme befolgen die Italiener das Rauchverbot in eben diesen Restaurants und den so beliebten Bars. Doch mir ist bei meinem Bummel durch die Städte Norditaliens ein ganz neuer Gesichtspunkt bewusst geworden. Das Rauchverbot dient ganz augenfällig der Belebung der Innenstädte. Ansonsten wie bei uns menschenleer, treffen wir immer wieder kleine Gruppen von Menschen die auf dem Gehsteig vor Lokalen stehen und sich lebhaft unterhalten. Schnell haben wir es gerochen – es sind die Raucher, die sich hier in der feuchten italienischen Nacht treffen. Der eine oder andere Wirt steht mit dabei und pafft seinen Glimmstängel. Damit es nicht zu ungemütlich ist, stehen kleine Tischchen vor den Lokalen mit Barhockern, über dem Eingang wärmt ein elektrischer Heizstrahler die ausgesperrten Raucher. Das wäre vielleicht die Lösung für unser Ochsenfurt. Ich stelle es mir schon ganz lustig vor, wenn ich so die Hauptstraße entlang fliege und dabei den einen oder anderen Raucher treffe, der vor der Tür der Stammkneipe steht. Ein Pläuschchen hier, ein kleiner Flirt dort – ich bin für Rauchverbot in den Kneipen und für die Raucherecken davor. Vielleicht könnte unser Professor aus München für die Gestaltung der Altstadt noch den einen oder anderen Glaspalast vor einer Kneipe einrichten, als gestalterisches Element mit Rauchabzug sozusagen. lire
Ochsenfurt